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Bestätigt: Deutsche Wohnen will conwert übernehmen

Die Deutsche Wohnen will den österreichischen Immobilienkonzern conwert schlucken. Der Wohnimmobilienkonzern bietet 11,50 Euro je Aktie.

Deutsche Wohnen bestätigt: Mehrheit bei conwert angestrebt
Deutsche Wohnen bestätigt: Mehrheit bei conwert angestrebt

Die conwert-Aktien legten am Montag nach dem Übernahmeangebot deutlich zu. Knapp nach 9.50 Uhr schnellten die Papiere um 9,39 Prozent auf 12 Euro nach oben. Zuvor waren sie vom Handel ausgesetzt gewesen. Das deutsche Immobilienunternehmen hat am Sonntagabend angekündigt, dass es die Mehrheit an der österreichischen Immobilienfirma conwert übernehmen will. Man biete 11,50 Euro in bar je Aktie. Der Deal kommt aber nur zustande, wenn mindestens 50 Prozent plus eine Aktie angeboten werden.

Deutsche Wohnen gibt auch jetzt schon ein Pflichtangebot für ausstehende Aktien der conwert-Tochter ECO Business-Immobilien ("ECO") ab. conwert selber hält derzeit 95,8 Prozent an ECO. Hier soll der Bar-Angebotspreis 6,35 Euro je Aktie betragen.

"Der von Deutsche Wohnen gebotene Preis von 11,50 Euro pro Aktie entspricht in keiner Weise dem fairen Wert und berücksichtigt weder die erheblichen Bewertungsreserven noch eine strategische Prämie", schrieb unterdessen Investor Alexander Proschofsky. Er ist über seine Firma Cube Invest an conwert beteiligt.

Grundsätzlich, so schreibt der kritische Investor, stehe Cube Invest dem Einstieg eines professionellen und fachkundigen Immobilieninvestors bei conwert positiv gegenüber. Proschofsky hat das Management des Konzerns immer wieder mit heftiger Kritik eingedeckt. So auch heute: Mangelnde Immobilienfachkenntnis und ein inakzeptabler Umgang mit Aktionärsrechten durch den kontrollierenden Aktionär Haselsteiner und die von ihm entsandten Entscheidungsträger hätten dem Unternehmen in den letzten Jahren viel Potenzial gekostet.

2014 war es dem Investor nicht gelungen, in den Verwaltungsrat der conwert zu kommen. Damit beschäftigt er die Gerichte, es läuft eine Anfechtungsklage.

Als eine "Perle hinter einer verschmutzten Auslagenscheibe" nennt Klaus Umek als einer der conwert-Miteigentümer (Petrus Advisers) die Immobilienfirma. "Ich kümmere mich darum, dass die Scheibe geputzt wird", sagte er in der "Presse" (Montagausgabe). Seine Mutter habe 15,30 Euro für eine Aktie bezahlt, heute stehe man bei zirka elf Euro. Der Höchstkurs lag bei 18 Euro. "Ich gehe davon aus, dass das wieder erreichbar ist, wenn die Missstände beendet werden."

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