Der Verband vertritt hunderte europäische Chip-Firmen. Er wurde von der EU-Kommission um Vorschläge gebeten, da sie ihr Chip-Gesetz von 2023 überarbeiten will.
Verband verweist auf schlechte Erfahrung mit Intel
Die Empfehlungen kommen zu einer Zeit, in der die EU-Kommission auf Druck von Mitgliedstaaten unter Führung der Niederlande das Gesetz überprüft. Die Revision, die als "Chips Act 2.0" bezeichnet wird, soll bereits im März und damit ein halbes Jahr früher als geplant abgeschlossen sein.
SEMI zufolge muss sich die EU von dem alleinigen Ziel verabschieden, große ausländische Chipfabriken anzulocken - wie es etwa bei dem gescheiterten Versuch, Intel in Deutschland anzusiedeln, der Fall war. Stattdessen müsse die Förderung Projekten zugutekommen, die die europäischen Lieferketten stärken und auf vorhandenen Stärken aufbauen. Dazu zähle die Chip-Ausrüstungsindustrie mit führenden Unternehmen wie ASML in den Niederlanden.
Um dies zu erreichen, fordert der Verband konkrete Änderungen. So müsse das strenge Kriterium für staatliche Beihilfen fallen. Dieses legt fest, dass nur Projekte gefördert werden, die "erstmalig" in der EU sind. Zudem müssten Genehmigungsverfahren beschleunigt werden, indem es eine zentrale Anlaufstelle für Unternehmen und Regierungen gibt. Darüber hinaus schlägt SEMI vor, dass die EU ein eigenes Budget von 20 Mrd. Euro für Chip-Projekte bereitstellt. Dies wäre eine Vervierfachung der bisherigen Mittel. Die USA, China, Südkorea, Taiwan und Japan haben ähnliche Initiativen gestartet, um im KI-Zeitalter Marktanteile zu gewinnen und ihre Lieferketten zu sichern.
(Quelle: APA/Reuters)
