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EZB-Chefin fordert zielgerichtete Fiskalpolitik

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Entschlossenheit der Notenbank bekräftigt, im Kampf gegen die Inflation nicht nachzulassen. "Kurshalten ist mein Mantra für geldpolitische Zwecke, keine Frage", sagte Lagarde am Freitag in einer Diskussionsrunde auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Andere Akteure müssten ebenso handeln. Und sie müssten dies in einer subtileren Weise machen als im Jahr 2022.

Wiedereröffnung von Chinas Wirtschaft werde für Inflationsdruck sorgen

So müssten die fiskalischen Hilfen in Europa besser ausgerichtet, zielgerichteter gestaltet werden. Sie müssten so gestaltet sein, dass die Geldpolitik nicht dahin getrieben werde, mehr zu unternehmen.

Lagarde äußerte sich auch zur Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft. "Es wird Beschränkungen geben, es wird mehr Inflationsdruck geben, der von der zusätzlichen Nachfrage nach Rohstoffen und insbesondere Energie ausgeht", sagte Lagarde. China hatte 2022 mit einem Wirtschaftswachstum von 3,0 Prozent sein Planziel klar verfehlt, will dieses Jahr aber nach dem Ende der strikten Corona-Beschränkungen zu alter Stärke zurückkehren.

Die EZB hatte nach Jahren der ultralockeren Geldpolitik im Juli 2022 die Zinswende vollzogen und seitdem in rascher Folge bereits viermal die Schlüsselsätze angehoben - zuletzt im Dezember um 0,50 Prozentpunkte. Der Einlagensatz, der an den Finanzmärkten aktuell als der maßgebliche Satz gilt und den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt mittlerweile bei 2,0 Prozent. Noch im Juni 2022 hatte er bei minus 0,5 Prozent gelegen, was Strafzinsen für die Geldhäuser bedeutete.

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