Das Gericht hat die Meldung auf dem offiziellen Justizportal "Insolvenzbekanntmachungen" veröffentlicht. Zuvor hatte das der Münchner Richter Helmut Krenek am Donnerstag bei der mündlichen Verhandlung einer Klage des Wirecard-Insolvenzverwalters gegen Braun und weitere ehemalige Wirecard-Vorstände erwähnt.
Der seit Sommer 2020 in Untersuchungshaft sitzende Braun hatte seine Beteiligungsgesellschaft selbst geleitet und ist nach wie vor als Geschäftsführer eingetragen - "zurzeit c/o JVA Stadelheim", wie der Mitteilung des Limburger Amtsgerichts zu entnehmen ist.
Wirecard war im Jahr der Aufnahme in den DAX-Leitindex der Frankfurter Börse 2018 zeitweise über 20 Milliarden Euro wert. Der österreichische Manager hielt mit der nunmehr insolventen Beteiligungsgesellschaft acht Prozent der Anteile und profitierte entsprechend von dem Börsenwert - bis zum Kollaps des Konzerns im mutmaßlich größten Betrugsskandal in Deutschland seit 1945.
Seit Dezember 2022 muss Braun sich wegen Betrugsverdachts gemeinsam mit zwei weiteren ehemaligen Wirecard-Managern in einem Strafprozess verantworten, hinzu kommen zahlreiche Zivilklagen von Insolvenzverwalter, Gläubigern und Aktionären. Braun weist sämtliche Vorwürfe zurück.