Aktuell hält Konkurrent Coty noch die Lizenz, Analysten erwarten aber, dass diese 2028 auslaufen wird. Kering könnte dank der Transaktion seine Schulden abbauen, die sich noch Ende Juni auf 9,5 Mrd. Euro summierten.
Der Verkauf deutet auch auf einen Strategiewechsel Kerings unter seinem neuen Chef Luca de Meo hin, der das Amt erst vor knapp zwei Monaten übernommen hatte. Kering hatte mit der Übernahme Creeds eigentlich seine Abhängigkeit von der Kernmarke Gucci mindern wollen. Doch das gelang nicht - vielmehr hatte das Geschäft zuletzt operative Verluste geschrieben.
"Bittere, aber notwendige Medizin"
"Wir gehen davon aus, dass der Verkauf eine bittere, aber notwendige Medizin ist", erklärten Bernstein-Analysten. De Meo hatte bei seiner Amtsübernahme im September schmerzhafte Entscheidungen angekündigt, um Kering neuen Spielraum zu verschaffen. Er könnte den Pariser Konzern wieder auf sein Kerngeschäft rund um Luxus-Modemarken konzentrieren. Kering ist auch am Sportartikelhersteller Puma beteiligt.