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Milliardenprofite bei US-Banken - Investmentbanking boomt

Milliarden-Geschäfte im Investmentbanking haben den US-Großbanken im dritten Quartal Rückenwind gegeben und ihnen Gewinnsprünge beschert. Allein bei der Bank of America kletterten die Gebühren im Geschäft mit Übernahmen und Fusionen um 43 Prozent auf zwei Milliarden Dollar, wie die zweitgrößte US-Bank am Mittwoch mitteilte. Der Nettogewinn summierte sich in den drei Monaten bis Ende September auf 8,5 (Vorjahr: 6,9) Milliarden Dollar.

Beim Konkurrenten Morgan Stanley legte der Nettogewinn um rund 45 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar zu. Insgesamt konnten die großen US-Institute dank zahlreicher Fusionen, Übernahmen und Börsengänge im abgelaufenen Quartal kräftige Gewinnzuwächse verbuchen.

Kräftiger Anstieg bei "Megadeals"

Weltweit erreichte das Volumen sogenannter Megadeals im abgelaufenen Quartal einer Auswertung von Dealogic zufolge 1,26 Billionen Dollar. Dies ist ein Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Geldhäuser profitierten auch von einer robusten US-Wirtschaft, der Hoffnung auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank und einer lockereren Regulierung unter der Regierung von Präsident Donald Trump. Dies hatte Unternehmen dazu bewogen, wieder verstärkt auf Übernahmen zu setzen oder sich frisches Geld an den Kapitalmärkten zu besorgen.

Geschäft mit Börsengängen zieht an

"Unser integriertes Unternehmen hat ein hervorragendes Quartal mit einer starken Leistung in jedem unserer Geschäftsbereiche weltweit erzielt", erklärte Morgan-Stanley-Chef Ted Pick. Die Erträge im Investmentbanking kletterten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 44 Prozent auf 2,11 Milliarden Dollar. Auch das Geschäft mit der Begleitung von Börsengängen (Equity Capital Markets) erholte sich. Die Bank war im Berichtsquartal unter anderem an den Börsengängen des Software-Herstellers Figma und des schwedischen Finanzdienstleisters Klarna beteiligt. Auch das Handelsgeschäft erwies sich als Lichtblick, da die Börsen neue Höchststände erreichten. Die Einnahmen aus dem Aktienhandel schnellten um 35 Prozent auf 4,12 Milliarden Dollar in die Höhe.

Beim Konkurrenten Bank of America übertraf das Wachstum im Investmentbanking mit 43 Prozent die eigene Prognose deutlich: Das Institut hatte lediglich ein Plus von zehn bis 15 Prozent in Aussicht gestellt. Am Dienstag hatten bereits Großbanken wie Citigroup oder Goldman Sachs über sprudelnde Gewinne berichtet. Trotz der robusten Geschäftszahlen gab es auch warnende Worte: Die US-Wirtschaft sei zwar widerstandsfähig, es gebe jedoch eine erhöhte Unsicherheit, sagte JPMorgan-Chef Jamie Dimon und verwies auf geopolitische Risiken und eine hartnäckige Inflation.

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