Mit den drei aufeinanderfolgenden Herabstufungen weicht die OPEC von ihren bisherigen, vergleichsweise zuversichtlichen Prognosen für den Nachfrageanstieg ab. Selbst nach den Kürzungen bleiben ihre Prognosen weiterhin ein Ausreißer. So erwarten große US-Banken und die Internationale Energieagentur ein deutlich niedrigeres Wachstum der Nachfrage.
Diese wird durch die schwächelnde Weltwirtschaft belastet. Chinas Wachstum bleibt schon länger hinter den Erwartungen zurück. Aber auch in der Eurozone will die konjunkturelle Erholung nicht in Gang kommen. Eine schwächere Wirtschaft verbraucht auch weniger Rohöl.
Der Ölverbund OPEC+ hat eine schrittweise Rücknahme von Förderbeschränkungen für den Dezember angekündigt. Angesichts der schwachen Nachfrageentwicklung war die ursprünglich für den Oktober geplante Maßnahme verschoben worden. Einige Experten zweifeln jedoch, dass die OPEC tatsächlich die Fördermenge wieder ausweitet. Neben der schwächelnden chinesischen Wirtschaft belastet auch das hohe Angebot aus den USA die Preise. Der Konflikt im Nahen Osten hat zwar die Preise zuletzt etwas gestützt. Das aktuelle Preisniveau ist aber aus Sicht vieler OPEC-Länder zu niedrig.
