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Preise für seltene Erden im dritten Quartal stark gestiegen

Chinas Exportbeschränkungen haben seltene Erden auf dem Weltmarkt im dritten Quartal weiter stark verteuert. Es handelt sich um 17 Metalle, auf die Industriezweige von Auto bis Rüstung angewiesen sind. Ihre Dollarpreise sind im Vergleich zum Vorquartal um 8,2 Prozent gestiegen. Das hat die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) in der neuen Ausgabe ihres monatlichen Rohstoffpreisindex berechnet.

Seltene Erden sind für die Herstellung elektronischer Bauteile nötig
Seltene Erden sind für die Herstellung elektronischer Bauteile nötig

Damit setzte sich die Entwicklung der Vormonate fort, bereits im zweiten Quartal hatten sich die Preise der seltenen Erden laut vbw um 8,9 Prozent erhöht. "Wir müssen dringend unsere Abhängigkeiten, insbesondere von China, reduzieren", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Mittlerweile hat die chinesische Führung die Exportkontrollen nach dem Treffen von Staatschef Xi Jinping mit US-Präsident Donald Trump zwar ausgesetzt, doch eine Einigung im Handelskonflikt gibt es nach wie vor nicht.

Europas Industrie leidet unter US-Streit mit China

Die Pekinger Führung hatte im Frühjahr zunächst Exportkontrollen für sieben seltene Erden als Revanche für die von Trump angedrohten Strafzölle verhängt, im Oktober folgte eine weitere Verschärfung. Seltene Erden sind für die Herstellung elektronischer Bauteile und von Magneten in der Elektronik-, Auto- und Rüstungsindustrie von Bedeutung.

In der Volksrepublik werden nach unterschiedlichen Schätzungen nahezu zwei Drittel der weltweit benötigten seltenen Erden abgebaut und 90 Prozent für die industrielle Verwendung aufgearbeitet. Da die Metalle auch für die westliche Rüstungsindustrie von Bedeutung sind, wollen sowohl die USA als auch die EU ihre Abhängigkeit von China reduzieren. Allerdings glauben viele Fachleute, dass das Jahre dauern könnte.

Erheblich teurer geworden sind laut vbw-Rohstoffpreisindex im dritten Quartal nicht nur seltene Erden, sondern mit einem Preisanstieg von 12,6 Prozent auch die Edelmetalle Gold, Silber und Platin. "Das offenbart die aktuelle Unsicherheit", sagte Brossardt. "Investoren suchen vermehrt sicher scheinende Anlagen, wie beispielsweise Gold".

(Quelle: APA/dpa)

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