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US-Shutdown USA führt zu Tausenden Flugausfällen

Der Haushaltsstreit in den USA hat am Samstag mehr als tausend Flugausfälle und erhebliche Verspätungen verursacht. US-Fluggesellschaften strichen am zweiten Tag der behördlich angeordneten Kürzungen landesweit 1.330 Flüge. Grund sind Sicherheitsbedenken wegen Personalmangels unter den unbezahlten Fluglotsen. Die US-Luftfahrtbehörde FAA meldete am Samstag Personalengpässe an 25 Flughäfen, was zu Verspätungen in mindestens zwölf Großstädten führte.

Zahlreiche Flieger bleiben am Boden
Zahlreiche Flieger bleiben am Boden

Darunter waren Atlanta, Chicago und New York. Allein am Flughafen Atlanta, einem der verkehrsreichsten der USA, lagen die Verzögerungen bei durchschnittlich 337 Minuten.

Die FAA hatte die Fluggesellschaften angewiesen, ab Freitag vier Prozent der täglichen Flüge an 40 großen Flughäfen zu streichen. Die Kürzungen sollen am Dienstag auf sechs Prozent und bis zum 14. November auf zehn Prozent erhöht werden. Insgesamt waren am Samstag rund 5.450 Flüge verspätet, nachdem am Freitag bereits 7.000 Verspätungen und 1.025 Ausfälle verzeichnet worden waren. Hintergrund ist der seit 39 Tagen andauernde "Shutdown" der Regierung.

Hohe Krankenstandszahlen

Rund 13.000 Fluglotsen und 50.000 Sicherheitskontrolleure sind gezwungen, ohne Bezahlung zu arbeiten, was zu einem hohen Krankenstand führt. FAA-Chef Bryan Bedford zufolge sind in den vergangenen Tagen 20 bis 40 Prozent der Fluglotsen nicht zur Arbeit erschienen.

Der republikanische Senator Ted Cruz machte den "Shutdown" für die Sicherheitsprobleme verantwortlich. Nach seinen Angaben hätten Piloten seit Beginn des Stillstands mehr als 500 freiwillige Sicherheitsberichte über Fehler von übermüdeten Fluglotsen eingereicht, sagte Cruz am Freitag.

Die Regierung von Präsident Donald Trump nutzt die Probleme im Flugverkehr, um den Druck auf die Demokraten im Senat zu erhöhen. Diese sollen einem Haushaltsgesetz bedingungslos zustimmen. Die Demokraten werfen ihrerseits den Republikanern vor, Verhandlungen über auslaufende Zuschüsse zur Krankenversicherung zu verweigern. US-Verkehrsminister Sean Duffy erklärte, er könne Kürzungen von 20 Prozent anordnen, sollten noch mehr Fluglotsen ausfallen.

(Quelle: APA/Reuters)

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