ein einziger Sonnenstrahl kann jemals dorthin gelangen. Und Menschen sowieso nicht - der enorme Druck in den Tiefen der Ozeane wäre lebensgefährlich für uns.
Die Tiefsee beginnt ab etwa 1000 Metern unter Wasser. Die tiefste Stelle der Erde liegt 11.000 Meter unter dem Meeresspiegel, im Marianengraben im westlichen Pazifischen Ozean. Es ist einer der am schwersten zugänglichen Orte der Welt. Trotz extremer Bedingungen wohnen faszinierende Lebewesen dort. Etwa Anglerfische, Koboldhaie, Riesenkalmare, Vampirtintenfische und Yeti-Krabben.
Diese Wesen haben sich an die harten Verhältnisse angepasst und nutzen besondere Tricks, um Essen zu finden und zu überleben. Manche können lange ohne Nahrung auskommen, andere locken Beute an, indem sie eigenes Licht erzeugen. Diesen Trick nennt man Biolumineszenz. Einige haben riesige Augen, damit sie auch das kleinste Licht erkennen können. Der Anglerfisch nutzt beispielsweise eine Art leuchtende Angel wie einen Köder, der seine Beute praktischerweise direkt in sein Maul lockt (siehe Bild). Vampirtintenfische hingegen setzen die Biolumineszenz bei Gefahr ein. Sie können nämlich ihre Körperkonturen mit Leuchtorganen verschwimmen lassen. Oder sie stoßen eine leuchtende, blaue Schleimwolke aus. Das verwirrt ihre Feinde und so können sie leichter entkommen.
In den vergangenen Monaten haben Forschende mehr als 800 neue Meeresarten gefunden - ein großer Teil wurde in der Tiefsee entdeckt. Die Wissenschafter benutzen kleine U-Boote, um die Tiefe zu erforschen. Diese U-Boote sind wie ferngesteuerte Roboter, haben Kameras und Greifarme. Sie können Fotos machen und kleine Proben aus der Tiefe mit heraufbringen, die dann im Labor untersucht werden. Forschungsreisen in die Tiefsee sind sehr aufwendig und teuer. Deshalb sind die Tiefen der Meere noch größtenteils unerforscht. Dabei hilft uns jede neue Entdeckung, zu verstehen, wie das Leben funktioniert - sogar an Orten, an denen wir es kaum erwarten.