Bei einer Fahrt in der Geisterbahn halte ich mir durchgehend die Augen zu. Ein bisschen linse ich zwischen den Fingern durch ... die Lust am Gruseln steckt in jedem.
Schon im Mittelalter waren sogenannte "Kuriositäten-Shows" beliebt. Dort wurden Menschen und Tiere gezeigt, die seltsam aussahen, also auch körperlich entstellt waren. Zum Glück wurde das später verboten.
Als die Elektrizität entdeckt wurde, kam das Ganze quasi ins Rollen. Der Vorgänger der Geisterbahn war die Grottenbahn. Mit einem kleinen Waggon ging die Fahrt durch künstlich angelegte Höhlen, also Grotten. Darin konnte man Märchenfiguren bestaunen, was eher zauberhaft als gruselig war. Mit der Zeit entwickelten sich diese Bahnen weiter und es wurde gruseliger - statt Prinzessin und Zwerg kamen beispielsweise Teufel und Drache zum Einsatz.
Die älteste elektrisch betriebene Geisterbahn der Welt heißt Ghost Train (Geisterzug). Sie steht in Blackpool, England, und zwar im Pleasure-Beach-Vergnügungspark, der 1930 eröffnet wurde.
Die älteste Geisterbahn Österreichs ist das Geisterschloss im Wiener Prater (Bild). Hier lauern gruselige Gespenster, widerliche Monster, rote Teufel und Skelette mit leuchtenden Augen. Neben dem Eingang wartet ein sprechender Gorilla und ein riesiger Gargoyle (mythisches Wesen mit Flügeln) überwacht das Geschehen. Früher gab es im Außenbereich meist nur schlichte Holzfassaden zu sehen. Wichtig war nur die Gestaltung des Innenbereichs. Das hat sich über die Jahre gewaltig verändert. Heute erkennt man Geisterbahnen schon von Weitem: Frankenstein, Sensenmann, Hexe und Dämon - hereinspaziert, bitte alle einsteigen, die Fahrt des Schreckens kann beginnen.