Tiere haben ihre eigenen Sprachen. Pferde wiehern, Katzen miauen, Hunde bellen. Und Bienen? Sie kommunizieren mit Signalen und Duftstoffen, ganz wichtig ist aber das Tanzen.
Jeden Morgen verlassen als Erste sogenannte Suchbienen den Stock, um Futterquellen zu finden. Sie suchen erst einmal in der Nähe ihres Stocks und wenn es dort nichts gibt, fliegen sie weiter weg. Sind sie fündig geworden, kehren sie zu ihrem Volk zurück und teilen den anderen Bienen mit, wo es viel köstliches Futter gibt.
Ist das in der Nähe, trommeln die Suchbienen mit ihren Füßen auf den Boden oder sie führen einen Rundtanz auf, erklärt der Salzburger Bienenexperte Christian Steube. Dabei bewegen sie sich in einem kleinen Kreis und wechseln immer wieder die Richtung. Die anderen Bienen wissen dann, dass sie nicht weit fliegen müssen und, da sie den Duft der Futterquelle von den Suchbienen aufgenommen haben, nach welchen Blüten sie Ausschau halten müssen.
Ist der Nektar, den die Bienen so lieben, weiter vom Stock entfernt, zeigen die Suchbienen im Stock den Schwänzeltanz. Dabei bewegen sie sich in der Form eines Achters. Auf der geraden Strecke zwischen den Bögen wackeln sie mit ihrem Hinterleib. Je länger der Tanz dauert, umso weiter ist der begehrte Nektar entfernt. Um ihren Gefährten die Richtung des Futters anzuzeigen, orientieren sich die Suchbienen an der Sonne. Ihren Schwänzeltanz richten sie nach dem Winkel aus, der zwischen Sonne und Futterquelle liegt.
Was aber, wenn der Himmel voller Wolken ist und die Suchbienen die Sonne gar nicht sehen können? Christian Steube weiß die Antwort. Die Suchbienen erkennen Sonnenlicht durch die Wolken hindurch. Zusätzlich merken sie sich Besonderheiten im Gelände.
Und wie erkennen die Bienen im Stock, welcher Tanz aufgeführt wird? Schließlich ist es dort dunkel, außerdem sehen Bienen schlecht. Sie fühlen mit ihren Fühlern und nehmen mit ihren Füßen die Schwingungen des Tanzes auf.