"Ist jemand verschollen, dann kommen wir zum Einsatz." Wir, das sind Johann Michels und sein Belgischer Schäferhund Eros. Die beiden sind bei der Suchhundestaffel der Österreichischen Hundesportunion.
"Wir trainieren Hunde für die Flächensuche. Wenn der Hund etwa im Wald eine menschliche Witterung aufnimmt, die nicht zu einer der Personen gehört, die mit ihm suchen, verfolgt er diese Spur", erklärt Johann. Aber braucht Eros nicht vorher einen Gegenstand, der nach der vermissten Person riecht, damit er weiß, wen er erschnüffeln muss? "Nein, unsere Hunde nehmen die Witterung aus dem Wind auf."
Belgische Schäferhunde sind sehr arbeitswillig. Auch Border Collies eignen sich gut als Suchhunde. Für diese Arbeit braucht man einen mittelgroßen Hund. "Wenn er zu groß ist, kann es sein, dass er nicht die nötige Kondition hat, um große Flächen abzusuchen." So ein Einsatz kann schon eine Dreiviertelstunde pro Team dauern. Ist der Hund zu klein, dann tut er sich da auch schwer. Der Suchhund sollte zudem verspielt sein und somit gern Aufgaben lösen. Wichtig ist außerdem: eine normal gewachsene Schnauze. Kleingezüchtete Schnauzen sind hinderlich. Also ein Mops oder ein Boxer wären nicht geeignet.
Eros ist jetzt dreieinhalb Jahre alt. Bereits als er ein Welpe war, begann sein Training. Johann hat zu diesem Zweck eine "Beißwurst" für Eros besorgt. "Man fängt damit an, diesen Gegenstand zu werfen, und der Hund soll ihn zurückbringen. Dann werden kleine Suchspielchen damit gestartet. Als Eros das Suchen im Training lernte, hatte jede versteckte Person seine geliebte Beißwurst dabei. Das hat Eros natürlich besonders motiviert."
Ruft Johann beim Einsatz "Revier!", dann weiß Eros: Jetzt wird es ernst. Das ist sein Kommando. Wenn der Schäfer jemanden findet, dann meldet er das durch lautes Bellen.
Es gibt auch Turniere, an denen die beiden teilnehmen. Eros muss dann etwa innerhalb von 20 Minuten zwei Personen finden. Und als Belohnung gibt es natürlich die geliebte Beißwurst. Und vielleicht ein Leckerli obendrauf. Wuff.