Ordensschwester Veronika Kronlachner ist Äbtissin, also Vorsteherin, der Benediktinerinnenabtei Nonnberg. Das ist ein Frauenkloster in Salzburg. Es befindet sich unterhalb der Festung Hohensalzburg. Sie hat sich Zeit genommen und unsere Fragen beantwortet.
Was ist eine Nonne eigentlich? Äbtissin Veronika Kronlachner: Eine Nonne ist eine Frau, die Jesus über alles liebt und sich darum an ihn bindet. Ähnlich wie sich eine Frau in der Ehe an ihren Mann bindet.
Warum tragt ihr alle das gleiche schwarze Gewand? Das Kleid, das wir Habit nennen und bei der Einkleidung bekommen, macht deutlich, dass wir uns Jesus schenken. An der Farbe erkennt ihr, zu welchem Orden jemand gehört. Wir Benediktinerinnen tragen ein schwarzes Kleid.
Warum stecken Nonnen immer ihre Hände vor dem Körper verschränkt in die gegenüberliegenden Ärmel? Wir bemühen uns, gesammelt durch den Tag zu gehen. Gesammelt bedeutet dabei "still und betend". Die verschränkten Hände, das ist eine Haltung des Gebets und soll uns helfen, immer an Jesus zu denken.
Warum wohnen die Nonnen nicht in einem normalen Haus? Wir leben in einer Gemeinschaft, in der das Gebet und die Feier der Heiligen Messe das Wichtigste sind. Darum wohnen wir in einem Kloster, in dem es neben den "normalen" Räumen auch eine Kirche oder Kapelle gibt, also einen Raum, in dem Gott wohnt, wo er uns immer erwartet.
Dürft ihr auch Süßigkeiten wie Schokoeier essen? Wie bei euch ist es auch bei uns so, dass manche mehr Süßes brauchen und andere mögen es nicht so gerne. Aber wir bemühen uns, bei allem bescheiden zu sein, nicht mehr zu essen, als wir wirklich brauchen, und auch öfter mal auf etwas zu verzichten. Wenn wir bewusst auf etwas Süßes verzichten, denken wir dabei auch an die Menschen auf der Welt, die Hunger leiden und nicht einmal das Nötigste zu essen haben.
Suchen Nonnen auch Ostereier? Da möchte ich euch fragen: Kennt ihr den tieferen Sinn des Ostereiersuchens? Das Suchen zu Ostern leitet sich vom Evangelium ab. Maria Magdalena, die Apostel, viele suchen Jesus, der nicht mehr im Grab liegt, und ihre Freude ist groß, als sie ihn nicht mehr tot, sondern lebendig finden. Zu Ostern feiern wir, dass Jesus auferstanden ist, er lebt. Daran will uns das Ostereiersuchen erinnern. Also suchen wir mit Freude die Ostereier und auch Jesus.