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Wie wird man der Papst?

Papst Franziskus ist am 25. April gestorben, das habt ihr sicher gehört. Die katholische Kirche braucht ein neues Oberhaupt.

Papst kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Vater". Den neuen Vater werden ausgesuchte Kardinäle ab dem 7. Mai wählen. Kardinäle sind die wichtigsten Kirchenmänner und 135 von ihnen kommen aus der ganzen Welt für die Papstwahl in Rom zusammen, um ihre Stimme abzugeben. Das Verfahren nennt man übrigens ein "Konklave". Der Ort für die Abstimmung ist die Sixtinische Kapelle im Vatikan. Der Vatikan ist das kleinste Land der Welt und er liegt mitten in der italienischen Hauptstadt Rom. Er ist nur
44 Hektar groß, das sind ungefähr 62 Fußballfelder. Die Sixtinische Kapelle ist weltberühmt, besonders bekannt sind die Bilder an der Decke. Die hat der Maler Michelangelo einst mit seinem Pinsel an die Wand gezaubert.

Das Konklave ist eine geheime Wahl. Währenddessen dürfen die Kardinäle keinen Kontakt zur Außenwelt haben. Das heißt also: keine Handys, keine Briefe, kein Internet! So wird sichergestellt, dass niemand sie beeinflusst. Sie beten viel, reden miteinander. Wenn sie sich alle entschieden haben, treten die Kardinäle einzeln vor den Altar und legen ihren Stimmzettel - auf dem der Name ihres Wunschkandidaten steht - in eine Urne. Dabei sprechen sie eine Eidesformel.
Dann werden alle Zettel vorgelesen und die Stimmen gezählt. Daraufhin verbrennt man die Zettel gemeinsam mit speziellen Chemikalien, die den Rauch, der dabei aufsteigt, entweder weiß oder schwarz färben. Schwarzer Rauch bedeutet, dass noch kein neuer Papst feststeht und die Kardinäle erneut abstimmen müssen. Bis zu vier solcher Wahlgänge finden an einem Tag statt. Erst wenn ein Kandidat zwei Drittel aller Stimmen bekommt, steigt beim Verbrennen der Zettel weißer Rauch auf. Das bedeutet: Es gibt einen neuen Papst!
Die Dauer eines Konklaves ist nicht festgelegt, es kann über Stunden, Tage oder Wochen gehen.

Während so eines Konklaves ist alles streng geregelt. Sogar der Gang aufs Klo. Dafür verlassen die Kardinäle die Sixtinische Kapelle, aber sie werden ständig überwacht, damit sie ja nicht mit jemandem von außen reden oder beeinflusst werden.