Die "große Herausforderung", wie Bruder und Manager Moritz Thiem im Vorfeld sagte, war im Endeffekt - so bitter das auch ist - tatsächlich zu groß.
Dass es nach einer zweimonatigen Turnierpause nicht leicht von der Hand gehen würde, war anzunehmen. Dass aber gar kein Unterschied zwischen der Nummer 295 der Welt und dem langjährigen Top-Ten-Spieler zu erkennen war, erstaunte trotzdem. Nach einem schnellen Break schien es zwar in Thiems Richtung zu gehen, lange Ballwechsel mit viel Kampf und noch mehr Krampf endeten aber mit Fortdauer zu oft mit Eigenfehlern des Österreichers. Die wichtigsten Punkte gingen immer öfter an den Polen. Thiem nützte nur einen von sieben Breakbällen. Die Kulisse, eine Sandplatzhalle mit wenigen Zuschauern, trug ihres zum enttäuschenden Bild bei, das Thiem leider abgab. Bei 3:6 und 3:5 wehrte er noch einen Matchball ab, wenig später war das Aus aber besiegelt.
Thiem schied damit nach Filip Misolic, Lukas Neumayer und Gerald Melzer als letzter von vier Österreichern zum Auftakt aus. Auch für Jurij Rodionov war in Phoenix in Runde eins Endstation. Sebastian Ofner war dort am Mittwoch (Ortszeit) im Einsatz. Für beide geht es nach Miami weiter, für Thiem nach Zadar. Der Weg zurück an die Spitze scheint für den 30-Jährigen, der von seinem neuen Tour-Coach Kārlis Lejnieks begleitet wird, länger als je zuvor. Zumindest hat er die erste "letzte Chance" - wie er den Trainerwechsel bezeichnete - kläglich vergeben.