Die Salzburger Festspiele haben in den abgelaufenen Jahren viel dafür getan, ihr elitäres Image abzubauen. Heute gibt es günstige Stehplatzkarten (für zehn Euro beim "Jedermann"), es gibt Förderprogramme für Jugendliche, Patenprojekte - und nicht zu vergessen das Fest zur Festspieleröffnung oder die beliebten Siemens-Festspielnächte auf dem Domplatz.
Wer die Menschen solcherart mitnimmt, hat sie dann auch im Boot, wenn es darauf ankommt - wenn es in einem nächsten Schritt darum geht, mit sehr viel Steuergeld die eigene Zukunft zu gestalten. Das ist derzeit im Festspielbezirk der Fall. Ein dreistelliger Millionenbetrag fließt in den nächsten Jahren in die Neuausrichtung der Salzburger Festspiele.
Die Kritik daran gab und gibt es, sie fällt aber überraschend verhalten aus. Weiten Teilen der Politik und der Bevölkerung dürfte die Bedeutung des Kulturfestivals klar sein. Es trägt maßgeblich dazu bei, dass Salzburg - und zwar die Stadt wie das gesamte Bundesland - sich zeitweilig als kulturelles Zentrum Europas positionieren kann.
Ohne die Festspiele wäre Salzburg eine x-beliebige Kleinstadt, ihnen verdankt Salzburg seinen Ruf als Stadt von Welt. Die Festspiele geben Salzburg ein Alleinstellungsmerkmal, sie sind unbestreitbar ein gewaltiger Magnet für den Tourismus. Der wiederum funktioniert dort am besten, wo ihn die lokale Bevölkerung mitträgt statt bekämpft. Und das tut sie eher, wenn man sie zeitgerecht ins Boot geholt hat.