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Salzburger Festspiele 2021: Lars Eidinger wird Jedermann, Verena Altenberger spielt die Buhlschaft

Der "Jedermann" der Salzburger Festspiele wird neu besetzt. Neben Lars Eidinger als Titeldarsteller wird Verena Altenberger die Buhlschaft spielen.

Lars Eidinger und Verena Altenberger drehten gemeinsam „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ – nun werden sie Jedermann und Buhlschaft in Salzburg.
Lars Eidinger und Verena Altenberger drehten gemeinsam „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ – nun werden sie Jedermann und Buhlschaft in Salzburg.

Nachdem Tobias Moretti im vorigen Sommer bereits kundgetan hat, die Titelrolle im "Jedermann" der Salzburger Festspiele aufzugeben, steht nun sein Nachfolger fest: Lars Eidinger wird heuer im Sommer als reicher Mann auf dem Salzburger Domplatz sterben. Dies gab Bettina Hering als Schauspielchefin der Salzburger Festspiele als erstes Detail des Programms für den Sommer 2021 bekannt. Der weitere Spielplan soll bisherigen Informationen zufolge am 10. Dezember vorgestellt werden.

Zwar war sein jüngster Kinofilm enttäuschend, denn das in einem deutschen KZ spielende Drama "Persischstunden" kehrte das Böse im Menschen allzu klischeehaft hervor. Doch die schauspielerische Glanzleistung von Lars Eidinger als sprachlernhungriger KZ-Kommandant - ebenso wie jene von Nahuel Pérez Biscayart als Häftling - hat sich in die Erinnerung eingegraben.

Lars Eidinger: Bereits 2011 mit Gert Voss bei den Salzburger Festspielen

Lars Eidinger ist aus vielen Fernsehfilmen bekannt. Bei den Salzburger Festspielen spielte er 2011 den perfiden Angelo in Shakespeares "Maß für Maß" - als erstes gemeinsames Engagement mit Burgschauspieler Gert Voss als Herzog Vincentio, für den dies eine seiner letzten Bühnenrollen werden sollte.

Die schauspielerische Heimat Lars Eidingers, 1976 in Berlin geboren, ist allerdings seit 1999 die Schaubühne in Berlin unter der Intendanz von Thomas Ostermeier. Dessen Inszenierung von Shakespeares "Richard III." mit Lars Eidinger in der Titelrolle ist derart erfolgreich, dass sie seit Februar 2015 auf dem Spielplan steht und weltweit auf Gastspiel war - sei es in Avignon, London, Mailand, Paris, Lausanne, Prag, Zagreb und Lissabon oder Tianjin in China, Hongkong, Adelaide, New York und Seoul.

An der Schaubühne ist er nicht nur in Paraderollen zu erleben, wie derzeit in einer mit dem bildenden Künstler John Bock gestalteten Performance von Henrik Ibsens "Peer Gynt", in "Dämonen" von Lars Noren, in "Hedda Gabler" von Henrik Ibsen sowie seit 2008 auch als Shakespeares "Hamlet". Er veranstaltet seit 2002 auch immer wieder die "Autistic Disco - Pop is pop and art is art".

Verena Altenberger gibt ihr Festspiel-Debüt

Auch eine neue Buhlschaft wird im Sommer 2021 spielen: Verena Altenberger wird in dieser Rolle ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen geben. Die Salzburgerin stammt aus Schwarzach im Pongau und ist in Dorfgastein, Hallein und Oberalm aufgewachsen. Ihren bisher größten Auftritt hatte sie in der Hauptrolle von Adrian Goigingers Kinofilm "Die beste aller Welten"; dafür hat sie 2017 den Schauspielpreis des österreichischen Filmfestivals Diagonale und den Titel "Beste Schauspielerin" beim Internationalen Filmfestival Moskau erhalten.

In diesem Film spielt sie eine heroinabhängige Mutter, die versucht, ihre Sucht zu überwinden und vor ihrem Sohn zu verbergen, um ihm die bestmögliche Mutter zu sein. Für die Produktion "Märzengrund", basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Felix Mitterer, hat Verena Altenberger heuer erneut mit Regisseur Adrian Goiginger zusammengearbeitet.

Auch Lars Eidinger kennt sie bereits: Mit ihm hat sie in David Schalkos "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" gespielt; diese sechsteilige Miniserie kam 2019 bei der Berlinale heraus und wurde dann vom ORF gesendet.

Von Jedermanns Mutter zum Tod

Edith Clever, bisher Jedermanns Mutter, wechselt die Rolle: Sie wird den Tod spielen.

Eine weitere große deutsche Schauspielerin, die mit Regisseuren wie Peter Zadek, Robert Wilson und Klaus Michael Grüber gearbeitet hat, folgt Edith Clever als Jedermanns Mutter nach: Angela Winkler kommt damit neu ins "Jedermann"-Ensemble.

Wie in den Vorjahren wird auch 2021 Mavie Hörbiger mitspielen, allerdings nicht mehr als Werke, sondern als Teufel. Nach Angaben der Salzburger Festspiele wird sie die erste Frau in dieser Rolle sein.

Ungewöhnlich ist auch noch eine neue Doppelrolle: Der Artist, Balletttänzer und Schauspieler Mirco Kreibich, der lange Ensemblemitglied im Hamburger Thalia Theater gewesen ist, wird zuerst den Schuldknecht spielen und danach den Mammon.

Die Rolle des Glaubens übernimmt Kathleen Morgeneyer, Ensemblemitglied im Deutschen Theater Berlin, in Salzburg war sie unter anderem als Nina in Jürgen Goschs Inszenierung von Tschechows "Die Möwe".

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