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Sarah Palin: Wahn der Mächtigen

Noch bis vor Kurzem wusste sie nicht, dass es zwei Koreas gibt, war überzeugt, Saddam Hussein steckte hinter den Attacken des 11. September, hatte noch nie von der US-Notenbank gehört und verkündete im Brustton der Überzeugung, dass die Queen politische Macht habe.

Kathrin Pilz


Die Rede ist von Alaskas Ex-Gouverneurin Sarah Palin, die trotz ihrer Ignoranz 2008 von den Republikanern zur Vizepräsidentschaftskandidatin gemacht wurde. Diese fast absurde Tatsache scheint faszinierend genug, dass sich Hollywood der Geschichte angenommen hat.

"Game Changer" heißt das von HBO produzierte TV-Movie, welches am 10. März auf dem Kabelsender Uraufführung hat. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von John Heilemann und Mark Halperin, das einen Blick hinter die Kulissen des letzten Wahlkampfes bietet. Julianne Moore ("The Hours") spielt Sarah Palin und sieht ihr in dem Film nicht nur verblüffend ähnlich, sondern schafft es auch, ihre Körpersprache und Diktion zu kopieren.

Der Film beginnt, als Spitzenkandidat John McCain (Ed Harris) den Rat seines Wahlkampfberaters Steve Schmidt (Woody Harrelson) befolgt, Sarah Palin als "Game Changer" ("Spielumdreher") einzusetzen, um Obamas Vorsprung einzuholen. Tatsächlich erscheint die Wahl auf ersten Blick als genialer Schachzug. Sarah Palin kann bereits in ihrer ersten Rede die Massen begeistern - zumindest die Konservativen.

Aber bald stellt sich für die Verantwortlichen der Kampagne heraus, dass Palins Wissenslücken selbst in der eigenen Partei als untragbar eingestuft werden. Palin beginnt sich im Rausch des Erfolgs selbst zu überschätzen. Sie ist sich ihres plötzlichen Celebrity-Status bewusst.