"Schade, dass im Finale kein Club aus Deutschland mehr möglich war." Noch heute ist Wolfgang Feiersinger zum Scherzen aufgelegt, wird der ehemalige Nationalspieler von Austria Salzburg und Ex-Profi von Borussia Dortmund auf das Jahr 1994 und die Duelle gegen die Teams aus der deutschen Bundesliga angesprochen. Damals hatten die Salzburger auf ihrem Weg in das UEFA-Cup-Finale mit Frankfurt und Karlsruhe zwei Spitzenmannschaften aus Deutschland eliminiert. Coups, die einer Sensation glichen und für Schlagzeilen in ganz Europa sorgten. Nie zuvor war nämlich einem Club aus Österreich derart scheinbar Unmögliches gelungen.
Feiersinger ebneten diese Erfolge den Weg in die deutsche Bundesliga zu Borussia Dortmund, wo er zum Fanliebling wurde. Wenn einer weiß, was Red Bull Salzburg erwartet, dann Feiersinger. "Das beste Publikum der Welt sorgt in jedem Heimspiel für ein heißes Pflaster. Vor der ,Gelben Wand', der Fantribüne, die gegen Salzburg mit fast 20.000 Fans besetzt sein wird, zu spielen, da braucht man schon Mut. Mich beeindruckte sie in jedem Spiel aufs Neue", erklärte Feiersinger, der immer noch Kontakte nach Dortmund hat. "Als Profi ist man ein Gott in Dortmund. Die Leute vergessen dich nie mehr", erzählte Feiersinger den "Salzburger Nachrichten". Vor allem dann, wenn man, wie der Saalfeldner, über Jahre Topleistungen gezeigt hat.
Den Bullen traut der 53-Jährige eine Entwicklung zu wie den Helden von 1994. "Auch uns nahm man in Deutschland nicht ernst. Das war ein zusätzlicher Ansporn. Und der Erfolg gegen Real Sociedad sollte Kraft geben. Aber Dortmund ist hoher Favorit." Live im Stadion sieht Feiersinger kaum noch Spiele, aber besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen. So überlegt er, das Rückspiel vor Ort in der Bullen-Arena zu verfolgen.