Die reiche Geschäftsfrau und Fotografin Greta Exner (Cordelia Wege) entdeckt, dass ihr um einiges jüngerer Mann sie betrügt. Sie stellt ihm als fiktive Person via Onlinechat eine Falle und erfährt so, dass der Lebemann sie am liebsten aus der Welt schaffen würde. Die "Unternehmerin des Jahres" beginnt zu handeln. Es ist eine verkommene Welt im Luxusmilieu, die von der "Tatort"-Folge "Borowski und der Wiedergänger" (Sonntag, ORF 2, ARD, 20.15 Uhr) abgebildet wird. Die überzeichneten Figuren und deren outriertes Spiel machen es dem Publikum nicht immer leicht. Sympathische Gegenpole zu dieser fast schon karikaturhaften, gar nicht lieben Familie bilden die Ermittler Klaus Borowski (Axel Milberg) und Mila Sahin (Almila Bagriacik). "Wenn meine Mutter was nicht verstand, sagte sie: ,Das ist drollig'", sagt Borowski, der nicht verstehen kann, warum Pressedrohnen am Tatort auftauchen. Worauf der Kommissar aus Kiel einmal wie John Wayne agieren darf.
Ein anderes Vorbild für diesen Krimi der Grimme-Preisträger Sascha Arango (Buch) und Andreas Kleinert (Regie) ist der listige Herr im Trenchcoat aus Los Angeles. Mit einer Finte à la Columbo wird letztendlich die Bluttat, über die es lange keine Gewissheit gibt, geklärt. Zuvor scheint Borowski in Anbetracht dumpfer Vorgesetzter zu resignieren, sagt "Kein Ergebnis ist auch ein Ergebnis", worauf der "Tatort" frühzeitig zu enden scheint: vielleicht der Höhepunkt dieser Folge, in der noch schwarze Löcher und ein (fast) stummer Diener eingebaut wurden. Letzterer ist - drollig.



