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Herbstgold unter der Mandlwand

Auf der Südseite des Hochkönigs warten mit sonnigen Almböden und prähistorischen Bergbaurevieren kostbare Schätze.

Herbstgold unter der Mandlwand
Herbstgold unter der Mandlwand

Bei dieser sonnigen Herbstwanderung von der Kopphütte zum Arthurhaus lassen sich genussvolle Almwege und geschichtsträchtige Erzsteige wunderbar miteinander verbinden. Extraperlen liegen auch noch am Weg, wie etwa die fünf Wasserfälle im Gamskarl oder drei verwaiste Trainingsschanzen im Riedingtal.

Der Ausgangspunkt wird über die Mandlwandstraße erreicht, kurz nach der Abzweigung "Kopphütte" befindet sich der Parkplatz. Entlang der 1,5 Kilometer langen Zufahrt geht es

zum einstigen Knappengasthaus (Kopp = Kupfer oder auch Unterstand), das inmitten eines prähistorischen Schürf- und Abbaugebiets liegt. Der weitere Weg folgt dem Weg 87 zu den malerischen "Vier Hütten" unter dem Großen Bratschenkopf. Bei der obersten, der 1535 Meter hoch gelegenen Schartenhütte, verläuft der Weg dem Kammverlauf folgend wieder nach rechts talwärts und zweigt bei der nächsten Gabelung nach links Richtung Arthurhaus in das Riedingtal ab. Am tiefsten Punkt zweigt ein unmarkierter, aber gut sichtbarer Steig nordwärts in den Talschluss zu den bizarren Wasserfällen im Gamskarl ab. Nach diesem kurzen Abstecher wieder auf dem Weg 436 Richtung Arthurhaus folgen bald die eindrucksvollen Schanzenreste des ambitionierten "Trainingszentrum Riedingtal", das vor nunmehr 46 Jahren durch den Skisprungweltmeister Sepp Bradl initiiert wurde. Der Weg gewinnt wieder ganz leicht an Höhe und führt zur urigen Windraucheggalm (1460 m) weiter, die an diesem Wochenende zu einem Almfest einlädt. Hier bietet sich ein direkter Abstieg zur Mandlwandstraße an. Die um eine Stunde längere Variante macht den lohnenden Umweg über das traditionsreiche Arthurhaus und folgt nun dem Erzweg Richtung Mühlbach. Ein beeindruckendes Keltenloch liegt am Weg, in dem schon vor mehr als 3000 Jahren geschürft wurde. Obwohl der Vortrieb bloß drei Zentimeter pro Tag betrug, gab es schon 300 Meter lange Stollen. Interessant auch die Wiederentdeckung der prähistorischen Plätze im Jahr 1827 dank eines verlorenen Brotlaibs. Eine wahre Geschichte, die sich wie ein Märchen anhört. Märchenhaft ist auch die Barbaraschlucht, das famose Endstück dieser herbstlichen Erzrunde.

So kommen Sie hin: A10, Abfahrt Knoten Pongau. Weiter nach Mühlbach/Hochkönig, dort Richtung Arthurhaus 6 km auf der Mandlwandstraße bis zur Abzweigung Kopphütte (links). Parkplatz nach 150 Metern. Bus 590 ab Bischofshofen, Bus 633 ab Mühlbach bis Haltestelle Kopphütte.

Ges.: 4 Std., 550 Hm, 9,5 km.

Karte: f & b 103, ÖK 3216.

Info: Windraucheggalm und Arthurhaus bis 26. Oktober geöffnet.