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Am Ufer des Ohridsees

Waldemar Mooslechner

Wann endlich ist dieser unselige Namensstreit zwischen Mazedonien und Griechenland zu Ende? Natürlich geht es dabei um weit mehr als nur den Namen, es betrifft Geschichte, Grenzen, Besitzansprüche, …
Es geht aber um die Menschen in diesem Land und den Frieden in diesem umstrittenen Teil Europas. Wir sitzen am Ufer des Ohridsees, welch herrliche Gegend, da liegt Ohrid, für viele die schönste Stadt des Landes, auch für uns, angeblich gibt es 365 Kirchen in der Region, für jeden Tag des Jahres eine. Die Altstadt namens Varoš ist Weltkulturerbe, großartig, Festung, Kathedrale, mittelalterliche Kirchen, Moscheen, Bazar, viele Ateliers und Galerien, da viele Künstler dort leben.

Wir sitzen am Seeufer, die Hügel im Westen liegen in Albanien, gleich hinter den Bergen im Süden ist Griechenland, die Bucht von Kaneo mit der Kirche Sv. Jovan Kaneo. Welch traumhaft schönes Postkartenmotiv, der Duft von See, Kaffee und Wein, die warme Luft, das leise Plätschern des großen Sees, Musik und Sprachenklang - was für ein wunderbarer und hoffentlich bald friedlicher Ort in meinem Europa.