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Lust auf Selbstversorgung - Gemüsegarten für Zuhause

Wer viel Zeit daheim verbringt, kann auf dem Balkon oder im Garten dem Garteln frönen. Der Gemüsegarten liegt dabei eindeutig im Trend, schreibt Experte Karl Ploberger für die SN.

Gemüse liegt voll im Trend.
Gemüse liegt voll im Trend.

Der bevorstehende Frühling bereitet bereits extrem große Lust aufs Gemüsegarteln. Die Gartenenthusiasten rüsten für ein Leben in der Selbstversorgung. Die ist nicht so leicht, aber mit Schritten zu erreichen.

1. Kartoffeln

Ob im Blumentopf, im Hochbeet, in der Erdäpfelpyramide oder auf einem Acker - Kartoffeln lassen sich überall anbauen und liefern fast immer 100%ig guten Ertrag.
Mein Tipp: Im Zimmer vorkeimen lassen, Erde mit viel Schafwolldünger versorgen, die Erdäpfel mit Urgesteinsmehl einstäuben und kräftig mit Mikroorganismen angießen. Immer gut feucht, aber nicht nass halten.

2. Bohnen

Sie klettern auf Stangen oder bilden kleine dichte Büsche. Bohnen gibt's in Hunderten (alten und neuen) Sorten. Mein Favorit ist "Blauhilde", denn ihre violetten Schoten sind sehr dekorativ und färben sich beim Kochen spontan grün.
Mein Tipp: Nie vor Mitte Mai anbauen. Am besten in Töpfen mit drei bis vier Samen vorziehen, dann sind Schnecken kaum ein Problem. Nicht zu tief säen!

3. Erbsen

Zuckererbsen direkt im Garten vernaschen, das gehört zu den Delikatessen eines eigenen Gartens. Erbsen gibt es auch viele Sorten. Palerbsen sind robuster, Mark- und Zuckererbsen benötigen mehr Wärme.
Mein Tipp: Nach dem Aufgehen der Saat, wenn die Pflanzen gut 10 Zentimeter hoch sind, anhäufeln. Als Nachkultur eignen sich alle Kohlgewächse, weil die Erbse Dünger (Stickstoff) mit ihren Wurzeln sammelt.

4. Tomaten

Ohne Paradeiser geht gar nichts. Die Sortenvielfalt ist unvorstellbar groß - ob alte Sorten oder ganz neue Züchtungen. Sorten für den Topf sind besonders beliebt, weil sie klein bleiben und kompakt wachsen.
Mein Tipp: In den ersten zwei, drei Wochen wenig gießen, dann bildet die Pflanze viele Wurzeln, die im Freiland auch in große Tiefe reichen. Später dann wöchentlich mit Brennnesseljauche düngen.

5. Kohlrabi

Das flotteste Gemüse für alle ungeduldigen Gärtner. Die Pflänzchen wachsen rasch, am idealsten in Kombination mit Sellerie, dann gibt's weniger Probleme mit Kohlweißlingen. Gut düngen, die Kohlgewächse benötigen viele Nährstoffe. Schafwollpellets, Hornspäne oder andere organische Dünger sind dafür geeignet.
Mein Tipp: Die größten und dennoch zartesten Knollen liefert die Sorte Superschmelz.

6. Karotten

Als Naschgemüse ist es im Kisterl am Balkon genauso begehrt wie im Garten. Die Erde sollte sehr sandig sein. Als Markiersaat (die Keimung dauert lang) einige Körner Radieschen einstreuen, damit man weiß, wo gesät wurde.
Mein Tipp: Damit die Karotte flotter startet, ein Schraubglas zur Hälfte mit leicht feuchtem Sand füllen, Samen einstreuen, schütteln und verschlossen an einen warmen Ort stellen. Sieht man zarte Wurzelkeime, sofort in die Saatrillen streuen.

7. Gurken

Hier hat sich in der Züchtung extrem viel getan. Sosehr alte Sorten interessant sind, viele neue Sorten liefern für den Hobbygärtner einen besseren Ertrag. Wichtig ist ein warmer, aber niemals vollsonniger, eher luftfeuchter Platz.
Mein Tipp: Snackgurken sind ideal für den Topf. Immer im Zimmer vorziehen - nicht zu früh. Erst Mitte bis Ende Mai ins Freie!

8. Kürbisse

Sie werden auch erst Mitte Mai ausgepflanzt und, wenn geht, immer am Komposthaufen. Dort sind die Wachstumsbedingungen ideal. Mein Liebling: der Hokkaido-Kürbis "Uchiki Kuri", denn er hat ein handliches Format und kann sogar mit der Schale in der Küche verwendet werden.
Mein Tipp: Ins Pflanzloch eine Handvoll organische Düngepellets geben und die vorgezogenen Pflanzen deutlich tiefer setzen.

9. Salat

Die flotteste Art, zu frischem Gemüse zu kommen. Pflücksalate, aber auch die traditionellen Kopfsalate sind schon nach wenigen Wochen erntereif. Mit dabei sollten unbedingt auch Rucola und Mangold sein. Sie geben dem Salat dann Würze und Farbe.
Mein Tipp: Pflanzen enger setzen und schon nach zwei Wochen die ersten Blätter ernten. Später dann die zu dicht stehenden Pflanzen als Ganzes verwenden.

10. Sellerie
Stangensellerie, Knollensellerie oder Schnittgrün - für alle Vorlieben gibt es die passenden Sorten. Vor allem für die Knollensellerie gilt: Niemals zu früh setzen, sonst bilden sich keine Knollen. Benötigt extrem viel Dünger.
Mein Tipp: Mit Kompostjauche mindestens ein Mal wöchentlich düngen (eine Schaufel frischen Kompost in einem Eimer Wasser über Nacht einweichen und damit gießen). Beim Pflanzen eine Prise Salz ins Pflanzloch geben - Sellerie ist ein Meeresuferbewohner gewesen.

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