SN.AT / Kolumne / Mein Garten / Mein Garten

Zwiebellook ist in

Egal wohin man blickt, die dicken Zwiebeln der Amaryllis dominieren in Gärtnereien, Gartencentern und Baumärkten.

Karl Ploberger
Amaryllis – die Adventblüte für alle ohne grünen Daumen.
Amaryllis – die Adventblüte für alle ohne grünen Daumen.

Sie sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden, wohl auch deshalb, weil sie auch ganz ohne grünen Daumen zu blühen beginnen.

Ursprünglich kommen diese Pflanzen, die von allen eigentlich mit einem falschen botanischen Namen bezeichnet werden, aus Südamerika. Dort wo es im Jahreslauf immer eine lange Trockenzeit mit kühleren Temperaturen gibt. Der richtige botanische Name ist Hippeastrum und der deutsche Name Ritterstern - unter dem aber kennt die Pflanze fast niemand.

Das Einzigartige an dieser Zwiebel ist, dass sie ganz ohne Wasser zu blühen beginnen kann. Das hat die Blumenhändler vor einigen Jahren auf die Idee gebracht, die Zwiebeln in Wachs oder Stoff zu hüllen und so als kurzlebige Blütenschönheit im Zimmer aufzustellen. Auch in Vasen, Glasgefäße oder Töpfe gestellt, erwachen die dicken Zwiebeln und bilden die prachtvollen großen Blüten.

Richtige Gärtner freilich setzen auf die Erdkultur, denn nur dann kann man aus der "Wegwerfpflanze" einen jahrelangen Begleiter machen. Und so pflegt man sie.

1. Von November bis Jänner zu zwei Dritteln in einen Topf mit humoser, gut durchlässiger Erde setzen und sofort ins warme Zimmer stellen. Nur wenig gießen.

2. Erscheint die Blüte, beginnt man etwas mehr Wasser zu geben.

3. Nach dem Abblühen den Blütenstiel komplett abschneiden. Jetzt - manchmal auch schon früher - erscheinen die langen, schmalen Blätter. Mit wöchentlichem Dünger beginnt nun die Wachstumsphase, die bis August dauert. Ab Mai sogar im Freien aufstellen.

4. Ende August beginnt die Ruhephase: kein Wasser und ein deutlich kühlerer Standort - im Keller zum Beispiel. Ohne die gibt es kaum neue Blüten, nur Blätter.

5. Im Dezember wird sie wieder ins Zimmer geholt, eventuell umgetopft und wenig später kommt die neue Blüte.

Gartenfinale - die Checkliste

Auch wenn es immer noch nicht richtig nach Winter aussieht, wenigstens das Laub fällt nun endgültig von den Bäumen. Hier die wichtigsten letzten Arbeiten, bevor der Winter dann wirklich kommt:

  • Das abgefallene Laub vom Rasen und aus dem Teich entfernen.
  • Alle Wasserleitungen abdrehen und Rohre, Schläuche und Bewässerungsanlagen entleeren, wenn sie nicht frostfest sind. Auch Fässer und Gießkannen entleeren.
  • Teichpumpen ausbauen und immer in Kübeln im Wasser lagern, damit die beweglichen Teile später nicht blockieren.
  • Geräte reinigen oder zum Service bringen - Heckenscheren, Rasenmäher, Robotermäher - sie alle sollte man nun säubern und die Klingen schärfen. Nur eine scharfe Klinge garantiert perfekten Schnitt.
  • Baumstämme anstreichen: Der Weißanstrich (gibt's am besten fertig im Handel) schützt nicht nur vor Frostschäden an der Rinde, weil sie sich nicht so stark erwärmt.
  • Blumenzwiebeln kann man nach wie vor setzen. Oft werden sie nun preisgünstig abverkauft.
  • Immergrüne in Töpfen auf Balkon und der Terrasse gießen. Große Schäden entstehen meist durch Trockenheit.
  • Gräser zusammenbinden - das schützt den Wurzelstock vor Fäulnis.
  • Rosen anhäufeln und abdecken - auch wenn die Winter immer milder werden, die Spätfröste können den Rosen arg zusetzen. Das Anhäufeln schützt vor zu frühem Austrieb.