Es war vor einigen Tagen eine Exklusivmeldung der SN, die mit Ansage eine Euphorie um den schillerndsten Fußballspieler auf diesem Planeten ausgelöst hat. "Ronaldo kommt mit seinem arabischen Verein Al-Nassr in das Salzburger Land und bleibt sogar länger als geplant", hieß es da. Seitdem hat sich Tag für Tag ein ähnliches Prozedere abgespielt: Per E-Mail oder per Telefon trudeln in Serie Anfragen bei den "Salzburger Nachrichten" ein, die alle einen ähnlichen Inhalt haben: Wie kommt man zu Karten für die Testspiele und wird der Portugiese überhaupt auflaufen? Oder: Warum ist es so schwierig, online zu Karten auf der Homepage zu kommen? Auf alle Fragen haben wir keine Antworten, denn das liegt außerhalb unseres Wirkungsbereiches. Aber sicher ist: Aus Nah und Fern werden Tausende Fans nach Salzburg kommen, um die mittlerweile 40 Jahre alte Tormaschine live zu bewundern. Warum zieht Ronaldo eigentlich die Massen so sehr in seinen Bann?
Seit seinem Profieinstieg vor 23 (!) Jahren bei Sporting Lissabon hat der fünffache Weltfußballer Saison für Saison Höchstleistungen gebracht. Das bringt Hochachtung und Respekt, noch dazu blieb Ronaldo in dieser Zeit weitgehend von großen Verletzungen verschont. Das hängt auch damit zusammen, dass er noch auf dem Trainingsgelände war, als die anderen längst die Kabine aufgesucht hatten - vielleicht auch zu beobachten beim Trainingslager in Saalfelden. Die ganz Großen machen einfach mehr und ordnen ihr Leben dem Sport unter. Ohne Kompromisse. Wie übrigens auch im Tennis Novak Djoković. Und beide vereint: Sie haben nicht die allerhöchsten Sympathiewerte, weil sie gerne polarisieren. Erinnern wir uns: Wenn Ronaldo vor dem Freistoß provokant breitbeinig steht, dann raunt das Publikum. Genauso gibt es Kritik, wenn er mit seinem protzigen Lebenswandel den Boulevard vor sich hertreibt und mit horrenden Summen um sich schmeißt. Das macht auch interessant.
Wie lange aber wird die berühmteste Nummer sieben der Welt noch auf dem Platz stehen? Auch ein Grund, dem Fußballartisten noch einmal bei einem Trainingslager in der Nähe genau auf die Beine zu schauen. Entspannt ihm nahe sein - einmal locker ohne Leistungsdruck und Titelsucht. Vielleicht einen Blick erhaschen, ein Autogramm, ein Dress sogar, das schon bei Gegenspielern in der Weltklasse immer begehrt war. In Erinnerung sind aufwendige Selfies, wenn Fans während eines Spiels auf das Feld laufen und sich mit "ihm" ablichten lassen. Gibt es sie in Salzburg?
Der Tag X mit Ronaldo rückt näher. Am Freitag wurde vom Veranstalter bekannt gegeben, dass der Held vieler Fußballgenerationen "verspätet" nach dem Trainingsstart am 20. Juli anreisen wird. Kein Problem. Bis zum 4. August dürfen die Fans bei drei Testspielen in Saalfelden und Grödig auf einen Auftritt hoffen.