Ui, da hat er aber ganz tief in die Mottenkiste des Populismus gegriffen, der Hermann Stöllner, seines Zeichens Landesvize und Zukunftshoffnung der Salzburger FPÖ. "Nicht Katzen, sondern Vergewaltiger und Kinderschänder gehören kastriert!", ließ er verlauten - eine rechte Evergreen-Wuchtel, die nicht nur an den heimischen Stammtischen, sondern sicher auch in zünftigen Talibankreisen auf ungeteilte Zustimmung stößt und zeigt, wie sich vermeintliche Gegensätze in der Wahl der radikalen Mittel und Sprüche dann doch wieder gleichen. Was kommt wohl als Nächstes? Handabhacken bei Ladendiebstahl? Oder wird im stillen Kämmerlein gar schon an der blauen Scharia gebastelt?
Mit ganz anderen Problemen müssen sich derzeit die Naturschützer auseinandersetzen, nämlich mit der delikaten Frage, was man tun soll, wenn geschützte Biber geschützte Bäume fällen. Das ist quasi der Gordische Knoten für Ökofuzzis. Und da diese Weicheier dem naheliegenden Vorschlag des militanten Tierdisziplinierungsvereins "Drei Pfoten", dermaßen renitenten Anarcho-Nagern einfach die Schneidezähne zu ziehen, rundweg ablehnen, wird wohl wieder viel Steuergeld verplempert werden. Aus Insiderkreisen hört man, dass die plattschwänzigen Ufer-Harvester in teuren Workshops auf Thujenhecken neben Swimmingpools umgeschult werden sollen.
Und zum Saisonfinale haben sich in Kaprun holländische und englische Schilehrer eine Straßenschlacht geliefert. Gut, eine gediegene Après-Ski-Schlägerei ist ja nichts Besonderes, aber: Holländische und englische Schilehrer? Das tut doch weh, das erschüttert doch unser inneralpines Selbstverständnis bis in die Grundfesten und darf einfach nicht sein dürfen - aus, Schluss, basta!
