SN.AT / Kolumne / Querschläger

Endlich Schutz vor den Schützen

Spät, aber doch: Ein sträflich unterschätztes Sicherheitsproblem wird entschärft.

Bisher schien die Terrorismusbekämpfung innerhalb der EU höchstens Stochern im Nebel zu sein. Es wurden solche Unmengen von Daten über uns Bürger gesammelt, dass man daraus meist keine relevanten Informationen filtern konnte, und wenn doch, dann blieben diese an den Schnittstellen der verschiedenen Geheimdienste hängen. Nun scheint man aber gezielt die Kernzellen der einschlägigen Organisationen ausschalten zu wollen, denn die Europäische Kommission will nun endlich die Ausnahmeregelung für kulturelle und historische Einrichtungen aus der Waffenrichtlinie 91/477/EWG streichen und somit tausende potentielle Terroristen präventiv entwaffnen - nämlich unsere Schützen.

Wie oft bin ich schon bei einem historischen Schützenaufmarsch gestanden und habe mir gedacht, was alles passieren könnte, wenn terroristische Splittergruppen einen oder mehrere einheimische Untergrund-Konvertiten als Schläfer in eine Kompanie eingeschleust hätten, die nun, auf Befehl aus dem Nahen Osten hin, Hassparolen brüllend eine blutige Schneise durch den friedlichen Bauernherbst zögen? Oder wer kann eigentlich garantieren, dass der nette und immer freundliche Lademeister der Schützengarde das Schwarzpulver immer nur in die Platzpatronen füllt und nicht, von seinem Umfeld völlig unbemerkt, im Internet einer dschihadistischen Sekte beigetreten ist und nun von dutzenden Jungfrauen träumt, die er sich mittels selbstgebasteltem Sprengstoffgürtel verdienen will? Und was man in diesem Zusammenhang mit Samsons, quasi als Trojanische Kamele verwendet, anrichten könnte, möchte man sich gar nicht ausmalen.

Aber alle diese überaus realen Gefahren sind ja nun gottlob bald gebannt. Danke, Europäische Kommission.