Lange Zeit war es um die österreichische Pfarrerinitiative ein wenig ruhig geworden. Es schien ganz so, als hätte Papst Franziskus der Gruppe um Helmut Schüller den Wind aus den Segeln genommen. Denn plötzlich waren die römischen Denk- und Redeverbote weg. Ja, bei manchen "heißen Eisen" hat Franziskus sogar leichte Reformtendenzen erkennen lassen: bei der Bischofssynode zu wiederverheirateten Geschiedenen, bei der Weihe "bewährter verheirateter Männer" oder beim Diakonat für die Frau.
Diese Woche legt die Pfarrerinitiative den Finger auf den wunden Punkt: Die Anstöße, die Papst Franziskus gibt, dringen nicht in die Pfarrgemeinden durch. Denn zwischen den neuen Tönen aus Rom und der Basis stehen die Bischöfe. Und auf dieser mittleren Managementebene ist nach wie vor niemand bereit, mental oder gar aktiv auf den "Franziskus-Zug" aufzuspringen.
Die Pfarrerinitiative fordert jetzt "Franziskus in die Diözesen!". Das trifft ins Schwarze.