Voraussetzung für den Erzbergbau in inneralpinen Regionen des Salzburger Erzstifts war die Versorgung mit Lebensmitteln, Holz, Leuchtmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs. Während kleine Bergwerke ihre Nachfrage aus der Umgebung deckten, mussten Großbetriebe von außen versorgt werden. Dies betraf besonders die Reviere im Rauriser und Gasteiner Tal, wo die Bevölkerung infolge des Bergbaubooms um die Mitte des 16. Jahrhunderts auf rund 9000 Personen angewachsen war.
Die Versorgung der Montanreviere über holprige Landstraßen oder schmale Saumpfade war schwierig, zugleich aber auch lukrativ. Vielfach wurde der wegen des geringen Geldwerts der Güter als Pfennwerthandel bezeichnete Versorgungshandel von den privaten Bergwerksbetreibern (Gewerken) selbst betrieben. Er sicherte ihnen eine zweite Einnahmequelle neben dem Erzbergbau.
Die Nahrungsversorgung der Bergleute war betriebswichtig. Verträge mit Nachbarländern regelten unter anderem die Lieferung von Schlachtvieh aus Ungarn und der Steiermark. Herausragende Bedeutung hatte Getreide, das wegen geringer Eigenproduktion im Erzstift großteils aus Bayern importiert wurde.
Getreide deckte als Brei, Mehlspeise und vor allem Brot bis zu zwei Drittel des Nahrungsbedarfs der vormodernen Bevölkerung. Preisschwankungen auf den Getreidemärkten hatten daher weitreichende Folgen und wirkten sich auf die Wirtschaftsleistung aus. Solche Preisschwankungen häuften sich wegen Missernten im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts. Dies belegen die kürzlich in einem Forschungsprojekt an der Universität Salzburg erhobenen Preis- und Lohnreihen für die Stadt Salzburg, wobei die Getreidepreise von 1477 bis Mitte des 19. Jahrhunderts nahezu lückenlos rekonstruiert wurden. Sie zeigen bis in die 1560er-Jahre eine meist statische Entwicklung. Dem folgten bis Ende des Jahrhunderts teils heftige Ausschläge, wobei sich der Getreidepreis im Schnitt nahezu verdoppelte. Auch Preise von Fleisch oder Milchprodukten stiegen deutlich an.
Diese Teuerung erschwerte die Lebensmittelversorgung der inneralpinen Montanregionen erheblich. Neben der Erschöpfung der Gruben dürfte wohl auch sie zum Niedergang des Salzburger Erzbergbaus im ausgehenden 16. Jahrhundert beigetragen haben.