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Linzer Säule aus Salzburger Marmor ist wie neu

Nach einjähriger Sanierung strahlt das Wahrzeichen auf dem Hauptplatz wieder.

Die Linzer Pestsäule vor Ö
Die Linzer Pestsäule vor Ö
Ö und nach der Sanierung.
Ö und nach der Sanierung.

Ein Linzer Wahrzeichen ist in einjähriger Arbeit generalsaniert worden: Die Dreifaltigkeitssäule auf dem Hauptplatz wurde von Flechten, Algen, Ruß und Taubenkot befreit. Zudem wurden Abplatzungen, Fehlstellen und Risse geflickt. Da die Einzelteile der Säule durch Armierungen aus Eisen verbunden sind, entstanden durch korrodierende Metalle und durch Kupfersulfat rostfarbene und grüne Verfärbungen der Oberfläche. Zudem hat korrodierendes Eisen den Marmor stellenweise gesprengt. Schließlich habe die in den 1980er-Jahren aufgebrachte Imprägnierung Rinnspuren auf dem Gestein verursacht, heißt es in der Mitteilung der Stadt Linz. "Fast genau ein Jahr lang war die Dreifaltigkeitssäule hinter Gerüst und Bauzaun versteckt, bevor sich die barocke Sehenswürdigkeit nun (...) in voller Pracht präsentiert", sagte Bürgermeister Klaus Luger. Die für die Generalsanierung aufgewendeten 470.000 Euro hat zu zwei Drittel die Stadt Linz finanziert, weitere Geldgeber sind Bundesdenkmalamt und die Sparkasse OÖ als Sponsor. Besonderes Lob gab es am Mittwoch für die Berufsfeuerwehr der Stadt Linz, die den vergoldeten Aufsatz - Figuren, Weltkugel und 3,5 Meter breiter Strahlenkranz - auf- und abmontiert hat.

Die fast 20 Meter hohe Säule aus Untersberger Forellenkalk wurde vor rund 300 Jahren - von 1717 bis 1723 - errichtet, nachdem 1713 die Stadt Linz und ihre Einwohner gelobt hatten, eine Säule "zu Ehren der Dreifaltigkeit und der unbefleckten Jungfrau Maria" aus dreifacher Dankbarkeit zu errichten: für die Befreiung von der Pest 1679 und 1713, für die Errettung vor Kriegsgefahren 1683 und 1703/1704 sowie für die Bewahrung vor einem Großbrand 1712. Dafür wurde 1716 der hier stehende Pranger auf den Taubenmarkt verlegt.

Nicht nur der weiße Stein, auch der führende Handwerker kam aus Salzburg: Hofsteinmetz Sebastian Stumpfögger (er ist auf dem Petersfriedhof neben seinen vier Ehefrauen begraben) setzte den Entwurf von Antonio Beduzzi um.

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