Vorläufer der Lebermoose standen am Beginn des Landlebens und sie waren zusammen mit den Pilzen dafür entscheidend, dass letztlich nach Jahrmillionen unsere heutigen Lebensräume entstanden. Weltweit kennt man heute rund 20.000 Moosarten, in Europa etwa 2000, in Österreich sind es (Stand 2018) genau 1081.
Moose besitzen keine Blüten, keine Wurzeln und nehmen das Wasser nur aus der Luft über Regen und Tau auf. Wohl am bekanntesten ist das Lebermoos, das man häufig in Blumentöpfen auf der Erdoberfläche findet. Es vermehrt sich über Brutbecher. Trifft ein Wassertropfen auf das Moos, wird dieser herausgeschleudert und bildet eine neue Pflanze. Moose wachsen generell selten allein. Sehr häufig findet man sie zusammen mit Flechten, die gerade in den vergangenen Jahren wieder viel häufiger auch auf Gartengehölzen zu finden sind. Dies vor allem deshalb, weil die Luft viel besser geworden ist. Die an den Stämmen wachsenden Moose und Flechten sind für die Bäume und Sträucher unerheblich, allerdings immer ein Zeichen dafür, dass durch falschen Schnitt die Vitalität verloren gegangen ist. Bei Ribiseln oder Hibiskus zum Beispiel kann man durch kräftigen Rückschnitt der Äste bis zum Boden ein neues, vitales Wachstum erzeugen.
Das Faszinierende am Moos ist seine Fähigkeit, Wasser zu reinigen. Es bindet nicht nur Kalzium ("macht weiches Wasser"), sondern auch Feinstaub und fungiert quasi als Klimaanlage, denn Moose geben das Wasser ganz langsam ab und erzeugen so ein angenehmes Mikroklima.
Moos ist aber auch eine Zierpflanze, vor allem in Fernost: Eindrucksvoll sind die japanischen Moosgärten, die mit Felsen, Kies und den grünen Polstern eine märchenhafte Gartenlandschaft ergeben. Sie zu errichten verlangt aber nicht nur gestalterisches Fingerspitzengefühl, sondern eine genaue Kenntnis über die Vorliebe der jeweiligen Pflanzen. So gehört zum Beispiel das Torfmoos, das über Millionen Jahre die Torfvorräte der heutigen Zeit aufbaute, zu jenen Gewächsen, die Unmengen an CO₂ speichern und letztlich im gesamten Gefüge unserer Welt eine große Bedeutung haben.
Ein "Moos", das oft in den Gärtnereien zu finden ist und für Pflasterfugen verwendet wird, ist das sogenannte Sternmoos (Sagina subulata). Dieses gehört allerdings botanisch zu den Nelkengewächsen und blüht (was Moose nicht tun) ganz herrlich mit winzigkleinen weißen Blütensternen.