Moore gehören wegen ihrer wichtigen Rolle für den Wasserhaushalt, die Bindung von CO₂, den Artenschutz und das Landschaftsbild zu den wertvollsten Lebensräumen. Salzburg war besonders reich an Mooren, die sich nach der jüngsten Eiszeit beim Rückzug der Gletscher im Alpenvorland bildeten. Die Moore bei Bürmoos und das Leopoldskroner Moor im Süden der Landeshauptstadt gehörten zu den größten Moorlandschaften Österreichs. Aber die Entwässerung und der Torfabbau ließen nicht viel übrig.
Schon der römische Schriftsteller Plinius der Ältere berichtete nach seinem Aufenthalt in Germanien um 50 n. Chr., dass dort Torf als Brennstoff eingesetzt werde. Er schrieb: "Den mit der Hände Arbeit gewonnenen Torf trocknen sie mehr durch den Wind als durch die Sonne und wärmen mit dieser Erdart ihre Speisen und ihren vom Nordwind steifen Leib."
Den Bauern diente der Torf nicht nur als Brennmaterial, sondern auch als Streu. Bis in die 1960er-Jahre war der Torfabbau auch ein wichtiger Nebenerwerb zum Beispiel für die Bauern an der Moosstraße in Salzburg. Um den Abbau zu erleichtern und das Land urbar zu machen, begann man schon um 1600 unter Erzbischof Wolf Dietrich, das Leopoldskroner Moor und später auch andere Salzburger Moore systematisch zu entwässern.
Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde der günstige Brennstoff in großem Stil abgebaut. In Bürmoos begann man etwa 1850 damit. Gleichzeitig siedelten sich Arbeiter in dem vorher unbewohnten Gebiet an. Das Torfstechen war eine mühsame Arbeit. In den Kendlmühlfilzen südlich des Chiemsees in Bayern setzte man dafür Strafgefangene ein und gründete 1901 eigens die Haftanstalt Bernau in unmittelbarer Nähe. Der Mittersiller Pfleger und Historiker Ignaz von Kürsinger berichtete, dass im Wasenmoos am Pass Thurn "gefallene ledige Weibspersonen und ihre Verführer" zur Strafe arbeiten müssten.
Neben dem Torfabbau betrieb man in Norddeutschland und den Niederlanden auch die Moorbrandkultur. Entwässerte Moore wurden angezündet und in die Asche Getreide gesät. Die enorme Rauchentwicklung trübte sogar in den Nachbarländern den Himmel und war im 19. Jahrhundert als Heerrauch berüchtigt. In der Nähe der Brände betrug die Sichtweite oft nur 30 Meter.
In den Notzeiten nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg war Torf als Brennmaterial noch einmal gefragt. Ab den 1970er-Jahren wurde es maschinell zur Erzeugung von Gartenerde abgebaut. Erst mit dem Naturschutzgesetz von 1992 wurden die Moorreste in Salzburg unter Schutz gestellt. Und man begann, einige wieder aufwendig zu vernässen, etwa in Bürmoos.