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Gesunde Ernährung aus der Natur: Wildkräuter für Sportler und Aktive

Für alle, die viel in der Natur unterwegs sind, lohnt es sich, den Blick zu Boden zu richten. Denn am Wegesrand wächst so allerhand Gesundes.

Sophie Winkler weiß um die vielfältigen Wirkungen der unterschiedlichsten Wildkräuter.
Sophie Winkler weiß um die vielfältigen Wirkungen der unterschiedlichsten Wildkräuter.

Was haben Löwenzahn und Kriechender Günsel gemeinsam? Die Farbe ist es nicht, denn der eine ist sonnengelb und der andere leuchtend blau. Beide sind jedoch vollgepackt mit Bitterstoffen, die gallenflussanregend und leberstärkend wirken, unsere Verdauung anregen und unsere Immunabwehr auf Vordermann bringen. Sie eignen sich daher besonders gut, wenn sie auf dem Speiseplan vorkommen - am besten roh im Salat, denn da sorgen zusätzliche Vitamine sowie Mineral- und Nährstoffe dafür, dass unser Organismus in Schwung kommt.

Es muss ja nicht gleich Leistungssport sein. Aber aktive Menschen, die sich gerne und viel bewegen - sei's im Wald, in den Bergen oder auf sonstigen (Wander-)Wegen -, sind gut beraten, ganz bewusst auf ihre Ernährung zu schauen, wovon ein beachtlicher Anteil der Leistungsfähigkeit abhängt. Ausreichend mit Vitaminen, Mineralstoffen und anderen wichtigen Mikronährstoffen versorgt zu sein hält gesund und aktiv.

"Gesunde Wildkräuter entdecken und nutzen"

Wer wandernd, joggend oder radelnd unterwegs ist - egal in welcher Höhenlage -, muss nicht lange suchen, um in der Natur ein breites Angebot an gesunden Wildkräutern zu finden. Ihr Angebot an Inhaltsstoffen sollten wir unbedingt nutzen. Im Vergleich zu Kulturpflanzen ist ihr Gehalt an Nährstoffen oft um ein Vielfaches höher. Sie enthalten Vitamine (von A bis E), Eisen, Kalium, Kalzium, Kupfer, Mangan, Selen, Zink ebenso wie essenzielle Fettsäuren, Enzyme, Aminosäuren, Mineralsalze, Chlorophyll, Zellulose und Ballaststoffe. "Es ist schon beeindruckend, in welcher perfekten Ausgewogenheit in den Wildkräutern sämtliche Mikronährstoffe enthalten und unserem Organismus dienlich sind", sagt Wildkräuterpädagogin Sophie Winkler.

Sophia Botanika inspiriert mit Wildkräuter-Blog und Outdoor-Abenteuern

Schon als Kind interessierte sie sich für alles, was vor der Haustür wächst - vor allem faszinierte sie alles "Wilde". Vor einiger Zeit entstand ihr Blog unter dem Namen Sophia Botanika und es reifte der Entschluss, die Ausbildung zur Wildkräuterpädagogin zu absolvieren. Selbst ist sie leidenschaftliche Outdoorsportlerin und verbindet so ihre sportliche Seite und das Faible für Wildkräuter optimal miteinander, vor allem, weil sie auf diese Weise jede Menge Erfahrung über Wesen und Wirkung gesammelt hat.

"Ich bin begeistert vom Potenzial, das wir in den Wildkräutern finden."
Sophie Winkler
Kräuterpädagogin

Ihr Wissen hat sie in das Buch "Sportlich unterwegs mit Wildkräutern" (Servus-Verlag, 2023) gepackt. Unterteilt ist es sehr praxisnah in drei Kapitel: Wildkräuter im Vorhinein (präventiv), für unterwegs (aktiv) und für das Nachhinein (regenerativ).

Tipps und Anleitungen zum Sammeln von Wildkräutern

Ergänzt hat Sophie Winkler diese Kapitel mit Tipps für das richtige Sammeln, Beschreibungen der wichtigsten Pflanzen, überdies ausgestattet mit zahlreichen Bildern und Grafiken sowie vor allem mit Anleitungen und Rezepten. Brauchbar sind bestimmt die sogenannten Erste-Hilfe-Kräuter für unterwegs. Beispielsweise der Spitzwegerich, dessen Pflanzensaft den Juckreiz nach Bienen- oder Mückenstichen lindert, die Wunde desinfiziert und überdies das Abheilen beschleunigt. Dessen "großer Bruder" Breitwegerich leistet gute Dienste als Blasenpflaster. Ähnliches gilt für den Beifuß, der überdies bei müden Beinen hilft. Schon allein der Duft, der beim Zerreiben der Beifußblätter entsteht, verhilft zu neuen Kräften - und vertreibt Insekten. Gegen Krämpfe hilft Gänsefingerkraut, das gerne entlang von Wegen wächst. Auch hier gilt: Blätter zerreiben und an den krampfenden Muskel halten. Nicht fehlen dürfen außerdem die "Klassiker" der Wildkräuterkunde: Ringelblumen-, Beinwell- und Pechsalbe - ebenso wenig wie Massageöle, Tees und Franzbranntwein.