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Worauf Frauen bei ihrer Ernährung achten sollten

Besonders in den Phasen der Schwangerschaft, Stillzeit und des Klimakteriums ist der Fokus auf das, was auf dem Teller landet, wichtig. Nicht selten kommt es zu Nährstoffmängeln.

Bestimmte Mikronährstoffe sind besonders in Schwangerschaft, Stillzeit und Wechseljahren wichtig.
Bestimmte Mikronährstoffe sind besonders in Schwangerschaft, Stillzeit und Wechseljahren wichtig.

"Frauen müssen sich nicht grundsätzlich anders ernähren als Männer", sagt die Salzburger Diätologin Maria Benedikt, "in bestimmten Lebenslagen, genauer bei Kinderwunsch, in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie in den Wechseljahren, benötigen sie jedoch mehr Nährstoffe." So sei es beispielsweise entscheidend, ausreichend Eiweiß zu sich zu nehmen, einerseits durch tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte, andererseits durch pflanzliche wie Hülsenfrüchte. Wie Lebensmittel kombiniert würden, spiele dabei ebenfalls eine Rolle. "Beispielsweise sind die Kombinationen von Kartoffeln mit Ei, Kartoffeln mit Milchprodukten, Mais mit Bohnen und Hülsenfrüchte mit Brot förderlich für die Eiweißaufnahme", erklärt Benedikt, "so können die neun essenziellen Aminosäuren optimal aufgenommen werden."

In den Wechseljahren auf die Knochen achten

Besonders häufig komme es bei Frauen zu einem Mangel an den Mikronährstoffen Kalzium und Vitamin D. "In den Wechseljahren produziert der Körper weniger Östrogene, das führt zu einem rascheren Knochenabbau", erklärt Benedikt. Ausreichend Kalzium in der Nahrung wirke dem entgegen, mindestens 1000 Milligramm am Tag seien empfehlenswert. "Das kann beispielsweise durch drei Milchmahlzeiten gedeckt werden, zwei Mal 200 bis 250 Milliliter Joghurt oder Milch und 30 bis 40 Gramm Käse, bevorzugt Hartkäse wie Pecorino oder Parmesan." Auch könne man kalziumreiche Mineralwässer und pflanzliche Lebensmittel wie Sesamsamen, Sesampaste, grünes Gemüse wie Brokkoli und Grünkohl in den Speiseplan integrieren. Kalziumräuber wiederum seien Fast Food, Chips, Schmelzkäse, Cola und Wurstwaren. Es sei empfehlenswert, eine Knochendichtemessung vorzunehmen, sobald man in die Wechseljahre komme, um einen etwaigen Kalziummangel festzustellen und rechtzeitig die Ernährung anzupassen.

Vitamin D muss meist supplementiert werden

Einem Mangel an Vitamin D könne man wiederum rein über die Ernährung kaum beikommen. "Wir können dieses Vitamin nur zu etwa zehn bis zwanzig Prozent über die Nahrung aufnehmen, es ist enthalten in fettreichem Fisch, Fleisch, Eiern und Pilzen", erklärt Benedikt. Hauptsächlich werde Vitamin D über die UV-Strahlung auf der Haut aufgenommen. Weil dieser Vorgang im Alter abnehme, sei es ratsam, den Vitamin-D-Spiegel im Blut zu messen. "Ab 60 wird von den Ernährungsgesellschaften grundsätzlich eine Vitamin-D-Gabe über Nahrungsergänzung empfohlen."

"Ein Mangel an Kalzium und Vitamin D ist bei Frauen häufig."
Maria Benedikt
Diätologin

Eisen sei ein weiterer wichtiger Nährstoff, besonders für Frauen. Diese sollten aufgrund ihres monatlichen Blutverlusts durch die Periode mindestens ein Drittel mehr Eisen als Männer zu sich nehmen. In der Schwangerschaft und Stillzeit verdopple sich der Bedarf an Eisen gar noch einmal. Das sogenannte Häm-Eisen in Fleisch und Fisch werde dabei drei Mal besser aufgenommen als das Eisen in pflanzlichen Lebensmitteln. "Vegetarierinnen sollten deshalb darauf achten, ihr Essen mit Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse zu kombinieren." Durch die ausreichende Aufnahme von Vitamin C könne das pflanzliche Eisen besser verwertet werden. "Den gegenteiligen Effekt haben Cola, Kaffee, Schwarztee und Rotwein."

Empfehlungen für Schwangere und Stillende

Folsäure wiederum sei besonders bei Frauen mit Kinderwunsch entscheidend. "Diese ist in sämtlichen Gemüsesorten enthalten, kann durch den Kochprozess aber verloren gehen", sagt Benedikt. Auch eine ausreichende Zufuhr der B-Vitamine, darunter B6 und B12, sei vor allem bei Schwangeren und Stillenden wichtig. "Da Frauen gerne weniger Fleisch konsumieren und sich häufiger als Männer vegan ernähren, ist auch hier eine Supplementation oftmals sinnvoll." Omega-3-Fettsäuren spielen in der Schwangerschaft und Stillzeit ebenfalls eine bedeutende Rolle. "Laut Studien können Kinder durch sie ihre motorischen und kognitiven Fähigkeiten besser entwickeln, ihr Immunsystem ist besser gestärkt und es treten seltener Allergien auf."