Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen", besagt die Verfassung der Weltgesundheitsorganisation. Jeder Mensch hat das Recht auf einen Lebensstandard, der Gesundheit und Wohlergehen sichert - so die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Ausreichend gute Nahrung, Kleidung, eine Wohnung, ärztliche Versorgung und die nötigen sozialen Leistungen sind Teil eines so definierten Lebensstandards. Dass dieser Standard und die dazugehörigen Voraussetzungen bei Weitem nicht in jedem Land der Erde vorzufinden sind, ist Tatsache.
Die Vielfalt der Faktoren
Generell gilt, dass der Mensch vieles, das seiner Gesundheit zuträglich oder abkömmlich ist, selbst in der Hand hat: Ernährung, Lebensstil, Bewegung. Doch auch andere Faktoren spielen eine Rolle: Genetische Veranlagung ist nur bedingt veränderbar. Zudem kommt es auch darauf an, in welchem Land man geboren ist, aufwächst und lebt. Umweltgifte, Wassermangel, Hitze beeinflussen die körperliche und geistige Unversehrtheit ebenso. Und auch der Zugang zu ärztlicher Versorgung, Medikamenten und Therapien hängt davon ab, in welchem Land man lebt und ob man sich diese Dinge auch leisten kann.
Das Thema der Gerechtigkeit
In der Realität hängt Gesundheit demnach oft auch von Geldbeutel, Wohnort und sozialem Status ab. Und ebenso davon, welcher Arbeit man nachgeht, wo und wie man sein Geld verdient, hat Einfluss auf das körperliche und geistige Wohlergehen - wie eine neue EU-weite Studie unter der Leitung der Uni Wien nun anhand von Schichtarbeitenden untersuchen will. Die Fragestellung lautet: "Warum sind Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter öfter von Übergewicht und damit verbundenen Krankheiten betroffen?" Es heißt hier, dass in Österreich zwischen 600.000 und 700.000 Menschen im Schichtbetrieb arbeiten. Europaweit sind es 34 Millionen Beschäftigte - insgesamt rund 20 Prozent der arbeitenden Bevölkerung Europas. Ernährungswissenschafter Karl-Heinz Wagner dazu: "Es betrifft rund ein Fünftel aller Erwerbstätigen. Das ist schon eine Menge und daher ist es umso wichtiger, die Auswirkungen des Schichtarbeitssystems auf das Gewicht, auf den Organismus und die Gesundheit zu untersuchen."