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Meine Gesundheit 2020

Mit einem umfangreichen Programm setzen die "Salzburger Nachrichten" auch im Jahr 2020 die erfolgreiche Vortragsreihe "Meine Gesundheit" im SN-Saal fort. Führende Mediziner Salzburgs betrachten an acht Abenden verschiedene Krankheitsbilder sowie Therapieansätze und stellen neueste Erkenntnisse aus ihren Fachgebieten vor. Die Themen reichen von Strategien zur Stressbewältigung über neue, große Fortschritte der Krebsmedizin bis hin zu neuen digitalen Möglichkeiten des persönlichen Gesundheitsmanagements.

Alle Veranstaltungen finden abends im SN-Saal, Karolingerstraße 40, 5021 Salzburg, bei freiem Eintritt statt.
Um Online-Reservierung unter www.SN.at/reservierung
oder telefonische Reservierung unter +43662/8373-222 wird gebeten.

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Bitte senden Sie ein E-Mail an snsaal@sn.at

Hier finden Sie das Programmheft zum Downloaden.



Wolfgang Josef Aichhorn

Warum wir nicht mehr abschalten können:
Was tun gegen zu viel Stress?

Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Josef Aichhorn
Dienstag, 4. Februar 2020, 19.00 Uhr


Chronischer Stress gilt heute als einer der wichtigsten Faktoren, die uns krank machen. Die Folgen reichen von Bluthochdruck, Verdauungsbeschwerden, Schwindel bis zu ernsten psychischen Erkrankungen wie Depression, Angsterkrankungen und Burn-out. Ursachen für chronischen Stress sind mannigfaltig. Oft treten mehrere Risikofaktoren gleichzeitig auf. Dazu gehören chronische Konflikte am Arbeitsplatz oder in Beziehungen genauso wie eigene Persönlichkeitsmerkmale (besonderer Ehrgeiz) oder Umgebungsvariablen wie beengte Wohnverhältnisse, Einsamkeit oder wenig Anerkennung. Die Reizüberflutung durch moderne Kommunikationsmöglichkeiten und ständige Erreichbarkeit tragen das Ihre dazu, dass wir es kaum mehr schaffen, abzuschalten. Innehalten, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, nicht sofort auf jeden Twitterkommentar reagieren und viele ähnliche Verhaltensänderungen könnten ein erster Schritt sein, uns vor chronischem Stress zu schützen. Therapeutische Zugänge wie das Achtsamkeitstraining sind Methoden, die widerstandsfähiger machen. Wenn chronischer Stress schon krank gemacht hat, ist dringend professionelle Hilfe zu empfehlen.



Der Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Richard Greil wurde aufgrund der aktuellen Lage leider abgesagt. Wir bemühen uns um einen Ersatztermin.


Richard Greil

Warum die Fortschritte im Kampf gegen Brustkrebs besonders groß sind
Univ.-Prof. Dr. Richard Greil
Dienstag, 3. März 2020, 19.00 Uhr


Brustkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung von Frauen. Jüngste Entwicklungen haben zu einer signifikanten Verbesserung der Diagnose und Behandlung der Erkrankung geführt. In den Ländern mit entwickeltem Gesundheitssystem können derzeit rund 80 Prozent der betroffenen Frauen geheilt werden. Die genetischen Merkmale der Erkrankung werden besser verstanden und sind Basis der Früherkennung, aber auch der Behandlung bei erblichen Formen von Brustkrebs. Gentests haben zu einem selektiveren Einsatz von Chemotherapie in lokalisierten Hormonrezeptorpositiven Fällen geführt. Neue Medikamente haben zur Verbesserung der Heilungsraten in lokalisierten ebenso wie in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung geführt. Dies gilt auch für die besonders aggressiven Krebsformen mit den ungünstigsten Prognosen. Bei den sogenannten triple negativen Formen der Erkrankung beginnt jetzt auch die Immuntherapie Platz zu greifen. Verbessertes Verständnis der Genetik und Immunologie, neue Medikamente und klinische Studien führen somit rasch zu einer signifikanten Verbesserung der Betreuung von Frauen mit dieser Erkrankung.


A. Wicker
Hildebert Hutt

Was tun gegen Rückenschmerzen? Wann operieren? Was ist alternativ möglich? ABGESAGT!!
Dr. Helmut Hiertz
Prim. Univ.-Doz. Dr. Johannes Burtscher
Dienstag, 31. März 2020, 19.00 Uhr


Auftretende Rückenschmerzen ohne Ausstrahlung in Arme und Beine werden zunächst symptomatisch mit Schmerzmittel und Physiotherapie behandelt. Wenn nach acht bis zwölf Wochen keine Besserung eintritt, muss man versuchen, die Ursache mit Röntgen, MR oder CT abzuklären und gezielt zu therapieren, rund acht Wochen lang. Bei in die Arme und Beine ausstrahlenden Schmerzen ist meist der Nerv unter Druck. Das sollte man sofort mit Röntgen und MR (Magnetresonanztomographie) abklären. "Kreuzschmerzen" können auch vom ISG (Kreuzbein-Darmbein-Gelenk) ausgehen. Bringt die gezielte Therapie nach acht Wochen keine verbesserte Lebensqualität, sollte eine Operation besprochen werden. Bei neurologischen Ausfällen ist die sofortige Abklärung und eine operative Therapie nötig. Werden diese Punkte nicht beachtet, drohen bei chronischem Schmerzverlauf psychische Probleme bis hin zur Depression, zu sozialem Rückzug und zum Verlust des Arbeitsplatzes. Chronische Schmerzpatienten sind in schlimmen Fällen auch suizidgefährdet. Bei bestehenden Lähmungen drohen irreversible Schäden, wenn man nicht sofort reagiert.



Eugen Trinka

Was tun gegen Migräne? Und wie gut sind neue Medikamente wirklich? ABGESAGT!!
Univ.-Prof. Dr. Mag. Eugen Trinka
Dienstag, 5. Mai 2020, 19.00 Uhr


Kopfschmerzen und Migräne sind nicht nur die häufigsten neurologischen Leiden, sondern gehören auch zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen generell. Das Versorgungsnetz weist Defizite auf, das trägt zu verspäteten Diagnosen, mangelnder wirksamer Therapie und Komplikationen bei. In seltenen Fällen können Kopfschmerzattacken Symptome für gefährliche Erkrankungen sein. Im Alltag lassen sich Schlaganfall und schwere Migräne mitunter schwer unterscheiden. Für Patienten mit episodischer oder chronischer Migräne gibt es jetzt einen neuen Therapieansatz: CGRP-Antikörper beugen Attacken besser und nebenwirkungsärmer vor als gängige Medikamente. Ein erster Wirkstoff aus dieser Gruppe ist jetzt auf den Markt gekommen. Die Studien zu den CGRP-Antikörpern belegen auch, dass die Patienten weniger unter Nebenwirkungen leiden müssen. Die neue Medikamentenklasse erspart Patienten jene Belastungen, die bei gängigen Prophylaxemitteln gegen episodische Migräne so häufig auftreten: Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Schwindel, Schläfrigkeit, Erschöpfung, ja sogar geistige Beeinträchtigung.



Jürgen Osterbrink
Hildebert Hutt

Müssen wir noch immer unnötig unter Schmerzen leiden? ABGESAGT!!
Univ.-Prof. DDr. h.c. Jürgen Osterbrink
Dr. Sylvia Reichl
Donnerstag, 25. Juni 2020, 19.00 Uhr


In Österreich leiden aktuell gut 800.000 Menschen an chronischen Schmerzen oder sind von chronischen Schmerzen bedroht. Nicht ausreichend behandelter Schmerz hat nicht nur Einfluss auf die Aktivitäten des täglichen Lebens des Betroffenen, sondern hat vor allem erhebliche Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden, führt zu Beeinträchtigungen des Familien- und Arbeitslebens sowie der Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe. Der Schmerzleidende hat das Recht auf eine angemessene und ausreichende Information und Beratung über Maßnahmen, die im Rahmen der Schmerztherapie angewendet werden (und über unerwünschte Nebenwirkungen). Und er hat das Recht auf eine den Maßnahmen vorausgehende Diagnostik. Chronischer Schmerz als biopsychosoziale Erkrankung erfordert daher ein interprofessionelles Vorgehen von Ärzten, Pflegenden, Physiotherapeuten und Psychologen. OÄ Doz. Dr. Sylvia Reichl und Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink werden die Entstehung, Vermeidung und Auswirkungen von Schmerz auf den Patienten und das weitere soziale Umfeld darstellen und therapeutische Lösungen besprechen.



Raimund Weitgasser

Was tun, wenn man immer schlechter hört? ABGESAGT!!
Univ.-Prof. Dr. Gerd Rasp
Dienstag, 7. Juli 2020, 19.00 Uhr

Das Hörvermögen des Menschen ist im täglichen Umgang unser wesentlicher Rezeptor in der Kommunikation. Dementsprechend ist das Verstehen von Sprache in schwieriger Umgebung mit Hintergrundgeräuschen und ablenkenden Geräuschen das wesentliche Kriterium für gutes Gehör. Auch wenn viele Schwerhörige meinen, es liege an der Umwelt oder den Sprechern, die undeutlich sprechen, ist das doch das typische Frühsymptom einer Schwerhörigkeit. Dann sollte man zum HNO-Arzt gehen, der eventuelle Hörschäden genau diagnostizieren kann und gegebenenfalls einen Hörgeräteakustiker miteinbindet. Hörminderungen können mit maßgeschneiderten Therapien gut kompensiert werden. Eine möglichst frühe Versorgung ist anzustreben. Je nach Ursache ist eine Versorgung mit Hörgeräten, eine Operation oder eine Implantation einer Innenohr-Elektrode das Richtige, um wieder an der Kommunikation teilnehmen zu können. Im Gegensatz zum Sehen, das kaum Training braucht, ist Hören in hohem Maße von Übung abhängig. Dementsprechend braucht es eine aktive Mitarbeit des Betroffenen. Dafür sind damit degenerative Vorgänge im Gehirn positiv beeinflussbar.



Christian Datz
Hildebert Hutt

Wenn der Darm nicht mehr richtig funktioniert
Univ.-Prof. Dr. Christian Datz
Maria Anna Benedikt
Dienstag, 6. Oktober 2020, 19.00 Uhr


Der Darm beeinflusst unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit viel stärker als bisher angenommen. Daher gerät das Zusammenspiel zwischen Ernährungsfaktoren, Verdauung, Psyche und der Entstehung einer Vielzahl von Erkrankungen immer mehr in den Fokus der medizinischen Forschung. Symptome wie Verstopfung oder Durchfall, meist verbunden mit Bauchschmerzen, können Ausdruck unterschiedlichster Erkrankungen sein und sollten jedenfalls weiterführend medizinisch abgeklärt werden. Die Ursachen für derartige Veränderungen können von Infektionen des Magen-Darm-Trakts über Nahrungsmittelunverträglichkeiten bis hin zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und Dickdarmkrebs reichen. Im Rahmen dieser Vortragsreihe wird auf das Spektrum dieser Erkrankungen näher eingegangen, Hintergründe werden beleuchtet, Abklärungsmöglichkeiten und Therapieformen diskutiert. Ein wesentlicher Aspekt bei einem Teil dieser Erkrankungen ist: Man kann sie über die Ernährung positiv beeinflussen. Die Vortragenden werden darauf ganz besonders eingehen und konkrete Tipps geben.



Josef Niebauer

Wie man sich nach Herz- und Kreislauferkrankungen besser schützt
Univ.-Prof. DDr. Josef Niebauer
Dienstag, 3. November 2020, 19.00 Uhr

In Salzburg wurde ein neues Ludwig Boltzmann-Institut (LBI) für Digitale Gesundheit und Prävention eingerichtet, das sich zum Ziel gesetzt hat, eine bessere Nachhaltigkeit von Lebensstiländerungen zu erreichen. Denn unverändert sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) die häufigste Todesursache weltweit. Die fortschreitende Digitalisierung und die vermehrte Nutzung digitaler Geräte und Dienste erlauben einen immer tieferen Einblick in das eigene Verhalten. Digitale Technik und Erkenntnisse aus der Psychologie werden kombiniert, um den Patienten gesundheitsfördernde und personalisierte Hilfestellungen automatisch und rechtzeitig bereitzustellen. Ein Beispiel dafür ist ein sicherer und benutzerfreundlicher digitaler Gesundheitsassistent. Die Hilfestellungen berücksichtigen das lokale Umfeld und geografische Gegebenheiten sowie persönliche Präferenzen der Patienten. Die Vision ist es, ausgehend von der Modellregion Salzburg, zuerst Herz-Kreislauf-Patienten und dann die breite Bevölkerung mithilfe neuer digitaler Möglichkeiten bei gesundheitsfördernden Lebensstiländerungen zu unterstützen. Neue Ansätze sowie erste Ergebnisse werden vorgestellt.

Hier finden Sie die Inhalte der Vortragsreihe "Meine Gesundheit 2019".