In 109 Salzburger Kindergärten bekommen Kinder in den Spürnasen-Ecken spielerisch vermittelt, wie Naturwissenschaften und Technik funktionieren. Die Entwicklung und Realisierung des Konzepts von "Spürnasen Primary" wurden vor zwei Jahren mit der Unterstützung der Wirtschaftskammer Salzburg, der Sparte Industrie und des W&H Dentalwerk Bürmoos umgesetzt.
Der Evaluierungsbericht des Spürnasen-Projekts zeigt nun erfreuliche Ergebnisse
Demnach beurteilen die Pädagoginnen und Pädagogen, die die Materialien im Pilotversuch im Unterricht erprobt haben, das "Spürnasen Primary"-Konzept sehr positiv. In das Projekt werden Inhalte aus den MINT-Fächern - Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik - in Handlungs- und Forschungsanleitungen integriert.
Das didaktische Konzept von "Spürnasen Primary" zieht sich dabei von der ersten bis zur vierten Volksschulklasse durch. Mehrere Themenbereiche werden mit unterschiedlichen Methoden kindgerecht vermittelt. Es geht um "Sammeln und Ordnen", "Beobachten und Beschreiben", "Mikroskopieren und Vergrößern", "Untersuchen", "Messen und Vergleichen" und "Experimentieren".
Dabei kommt auch einiges an Technologie zum Einsatz - vom Tablet bis zum Elektrobaukasten, von Robotik bis zu Sensoren, Augmented Reality und einer eigenen App, die in der HTL Salzburg für das Projekt entwickelt und von Apple unterstützt wurde.
Das didaktische Konzept und die Materialien seien sehr gut in den Unterricht integrierbar und förderten das selbstständige Forschen und Entdecken der Schüler und vor allem auch der Schülerinnen. Damit soll ein Schritt in Richtung Chancengleichheit gegangen werden, damit bereits bei Mädchen im frühen Alter das Interesse für technische und naturwissenschaftliche Themen und Berufe geweckt wird.
Ziel der WKS ist eine flächendeckende, durchgängige MINT-Ausbildung
"Eine Ausweitung des Angebotes auf weitere Schulen würde noch mehr Kinder für den MINT-Bereich begeistern", sind die Autoren des Evaluationsberichts, Christina Egger und Christian Bertsch von den Pädagogischen Hochschulen Salzburg und Wien, überzeugt.
"Der Pilotversuch hat eindrucksvoll bewiesen, dass das Spürnasen-Konzept auch an den Volksschulen sehr gut funktioniert und leicht umsetzbar ist. Das Ziel der WKS ist eine flächendeckende, durchgängige MINT-Ausbildung vom Kindergarten über die Volksschulen bis zu den Mittelschulen", sagt WKS-Direktor Manfred Pammer: "Das wäre das Fundament für eine verstärkte IT- und MINT-Ausbildung in Salzburg. Denn gerade in diesen Bereichen benötigen wir zukünftig viele Fachkräfte."
Auch die Industrie ist eine jener Branchen, die besonders nach Technikerinnen und Technikern suchen, von denen in Österreich jedoch zu wenige ausgebildet werden. "Der Erfolg des Pilotversuchs gibt uns recht. Mit dem Spürnasen-Konzept für die Primarstufe der Schulausbildung gelingt es, die Schülerinnen und Schüler für MINT zu begeistern. Denn damit kann man gar nicht früh genug beginnen", sagt Peter Unterkofler, IV-Präsident sowie Obmann der Sparte Industrie, und ergänzt: "Gerade für Mädchen gibt es tolle Chancen in der Industrie: spannende Ausbildungsplätze, aussichtsreiche Karriereverläufe, sichere Arbeitsplätze und gute Bezahlung."
Wie lautet nun das Ziel für Salzburgs Bildungseinrichtungen?
"Wir wollen den MINT-Schwerpunkt in allen Bildungsbereichen spür- und erlebbar verankern. Es war daher der logische nächste Schritt, dass das System für die Volksschulen adaptiert und an den Pilotschulen getestet wird", erläutert die Salzburger Bildungslandesrätin Daniela Gutschi. "Unser Ziel ist eine flächendeckende und durchgängige MINT-Ausbildung vom Kindergarten bis zur Mittelschule und mittelfristig auch in der Oberstufe bis zur Uni."