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Raus aus der Orientierungslosigkeit zu Studienbeginn

Wo ist mein Hörsaal? Wie lerne ich an der Universität Menschen kennen? Und was tut sich in Salzburg? Wo Erstsemester Antworten auf drängende Fragen bekommen.

Der Studienbeginn in Salzburg bringt für viele Erstsemester eine spannende Zeit voller neuer Erfahrungen mit sich. Tipps, wie man zu praktischen Informationen rund um das Thema „Studium in Salzburg“ kommt.
Der Studienbeginn in Salzburg bringt für viele Erstsemester eine spannende Zeit voller neuer Erfahrungen mit sich. Tipps, wie man zu praktischen Informationen rund um das Thema „Studium in Salzburg“ kommt.

Neue Stadt, neues Glück: Das Wintersemester hat schon längst begonnen und während Studierende ihre Hochschulumgebung nach und nach kennenlernen, wirken Insider-Tipps als echte Beschleuniger für all jene, die Salzburg abseits von Uni-Bezirken und Festspielen kennenlernen möchten.

Salzburg entdecken: Tipps für Neulinge von Fräulein Flora

Solche sachdienlichen Hinweise liefert der Salzburg-Blog "Fräulein Flora" (www.fraeuleinflora.at) seit Jahren. Für Studierende, die neu in der Stadt waren, gab es erst einmal eine "echte" Landkarte aus Papier zum Aufklappen auf die Hand. Darauf waren nicht die Kulturstätten und Nobelrestaurants vermerkt, sondern Anlaufstellen für junge Menschen. 2019 hat Eva Krallinger-Gruber eine neue Landkarte in Zusammenarbeit mit der Stadt Salzburg erstellt. "Neue Stadt, neues Leben, neue Abenteuer", so der Grundtenor der kreativ verpackten Informationsbroschüre. Mit dabei: elf Dinge, die man in Salzburg unbedingt machen muss. Darunter befinden sich Aktivitäten wie "Sich einen Ausweis für die Stadtbibliothek zulegen", "Gratis-Kompost für Balkonien holen" oder "Ein Lastenrad ausleihen". Dass Kaputtes im Repair-Café die Chance auf Auferstehung bekommt, steht ebenso darin wie ein Hinweis auf die Rad-Service-Stationen, bei denen Radfahrerinnen und Radfahrer ihre Drahtesel reparieren oder die Reifen mit dem richtigen Maß an Druckluft versorgen lassen können. In dem Ratgeber finden sich auch Anleitungen zu den "ersten Dingen des Lebens" - etwa wie man in der Stadt zu einem Meldezettel kommt, dass man Radio und Fernseher anmelden muss oder die neue Adresse an Krankenkasse, Studienbeihilfebehörde und Finanzamt weiterleiten darf.

Willkommen in Salzburg

Eine weitere praktische Adresse für all jene, die neu in Salzburg ankommen, ist die Webseite willkommen-in-salzburg.at - ebenfalls ein Projekt der Stadt. Hier geht es um Bürokratisches und Organisatorisches. Unter dem Menüpunkt "Universitäten und Fachhochschulen" findet sich Grundlegendes zur Studienwahl ebenso wie Angebote für Deutschkurse. Wer auf "Tipps für neue Salzburger*innen" klickt, erfährt, wie der öffentliche Verkehr in der Stadt tickt, wie man neue Leute kennenlernt oder was das Leben so kostet und wo man Lebensmittel einkaufen kann.

ÖH verstärkt soziale Vernetzung vor Ort

"Unilastig" geht es rund um die ÖH und ihre Informationen für Neuankömmlinge zu. Die Studierendenvertretung hat in diesem Wintersemester zum ersten Mal auf eine ganze Orientierungswoche gesetzt, die schon Ende September begonnen hat. Cedric Keller, Vorsitzender der Hochschüler_innenschaft an der Universität Salzburg, berichtet: "Eine erste große Vernetzung für Studienanfängerinnen und -anfänger gab es bereits in der Großen Aula. Durch die Pandemie hat sich da aber einiges ändern müssen und aus der an sich guten Idee ist ein Blackboard-Kurs mit typischen Fragestellungen der Erstsemestrigen geworden. Das hilft anfangs zwar, greift aber zu kurz, denn der soziale Aspekt fehlt total, wenn alle allein vor ihren Bildschirmen zuhören und dann wieder offline gehen." Ein gutes verbindendes Element auf der digitalen Lernplattform Blackboard war, dass es Tickets für das Studierendenfest zu gewinnen gab.

"Soziale Interaktion braucht mehr als ein Onlinemeeting"
Cedric Keller
ÖH Uni Salzburg

"Wir als ÖH haben festgestellt, dass es mehr braucht als ein Onlinemeeting", sagt Keller. Soziale Interaktion müsse stattfinden, dafür brauche es unbedingt ein Programm in Präsenz. Also gab es etliche Möglichkeiten zum Vernetzen vor Ort - etwa bei einem gemeinsamen Gang durch das Universitätsgebäude, um die örtlichen Gegebenheiten kennenzulernen.

Am "Welcome Day" war der Unipark Nonntal richtig gut gefüllt, die Hörsäle waren voll und ein riesiges Informationsangebot hat auf die neuen Studierenden gewartet. Dazu gab es ein Programm an den Fakultäten, das die ÖH initiiert und mit der Paris Lodron Universität veranstaltet hat. Keller: "Das Feedback war umwerfend, denn wir haben geboten, was Erstsemestrige brauchen. Auch von beginnenden Freundschaften haben wir erfahren." Darüber hinaus wurden rund um den Semesterstart Bar-Abende ebenso organisiert wie Stadt-Rallyes, um auf einen Schlag möglichst viele Menschen zu erreichen. "Eine große Party zum Semester-Opening war eine weitere super Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und die Uni als Ort des Feierns zu erleben", sagt Cedric Keller. Er hebt hervor, dass die Studierendenvertretungen an den Fakultäten ebenfalls ganze Arbeit leisten. "Sie bieten unseren Neuen unfassbar viel an Beratung, bis hin zu Stadtführungen!"

Als Cedric Keller mitten in der Pandemie selbst neu in Salzburg war, herrschten ganz andere Realitäten für Studienanfängerinnen und -anfänger. "Dementsprechend habe ich von allem profitiert, was mir soziale Vernetzung ermöglicht hat. Zu der Zeit war ich ja schon dankbar, wenn Vorlesungen nicht online, sondern in Präsenz stattgefunden haben. Das ist mittlerweile anders, das Vernetzen ist aber ein ganz wichtiger Punkt im Studierendenleben geblieben." Wer sich mit anderen zusammentue, merke schnell, dass man Sorgen teile. "Sie zeigen, dass niemand allein ist in der anfänglichen Orientierungslosigkeit. Zwar sitze ich mit weiteren Ahnungslosen beisammen - aber immerhin helfen wir einander weiter."