Allem voran sollte für Österreichs Schülerinnen und Schüler im Sommer die Erholung vom Schuljahr im Zentrum stehen - diese Tatsache sei an dieser Stelle vorausgeschickt. Dennoch gilt auch mit Gewissheit: Das nächste Schuljahr kommt bestimmt. Und will man dieses einigermaßen entspannt angehen, kann es helfen, sich in der zweiten Hälfte der Ferienzeit eventuellen Lernlücken zu widmen und diese zu schließen.
In den Ferien lässt sich der Lernstoff etwas leichter nachholen, weil der klassische Prüfungsdruck nicht direkt vorhanden ist. Das tut auch der Psyche gut: "Der größte psychologische Vorteil am Lernen in den Sommerferien ist der, dass hier Lernen - wenn es gut organisiert ist - von den Schülerinnen und Schülern als etwas erlebt wird, das sich ihrem eigenen Tempo anpasst und ihnen so viel Zeit gibt, wie sie brauchen", sagt Markus Kalina, Schülerhilfe Österreich. "Das ist für viele eine große Motivation und Entlastung."
Sommerliches Lernen: Mit Strategie entspannt ans Ziel
Damit der Mix aus Regeneration und Wissensvermittlung funktioniert, sollten dennoch ein paar Spielregeln beachtet werden. Der Juli soll jedenfalls frei von schulischen Themen bleiben und es sollte erst einmal ausgespannt werden. Das braucht das Gehirn, um Inhalte überhaupt wieder aufnehmen zu können. Lernperioden sollten daher frühestens mit Anfang August starten.
Zu Beginn gilt es die Beweggründe des sommerlichen Lernens zu definieren: Ist es eine Nachprüfung im Herbst, die Festigung beziehungsweise das Nachholen des Schulstoffs oder eine allgemeine Vorbereitung auf das kommende Schuljahr? Danach kann ein passender Plan aufgestellt und überlegt werden, wie man Wissensdefiziten am besten zu Leibe rückt.
Mit Verbündeten lernt es sich leichter - Allianzen bilden ist angesagt
Es braucht einen konkreten Ansprechpartner, mit dem die Kinder gemeinsam aktuelle Lernlücken feststellen. Das können die Eltern sein oder aber auch professionelles Nachhilfepersonal. Nächster Schritt: Steht fest, wo Nachholbedarf besteht, bildet man Lerngruppen, um das Problem gemeinsam zu lösen. Bei der Festlegung der Lern- und Freizeitphasen müssen die Kinder zudem in jedem Fall miteingebunden werden.
Die Balance macht es aus - vor allem, wenn es ums Lernen in den Ferien geht. Stress und Lerndruck sollten vermieden werden, denn: Ein Gehirn, das Stress hat, kann Inhalte schlecht bis gar nicht speichern. Um Lerneinheiten erfolgreich zu absolvieren, können Anreize helfen, die den Schülerinnen und Schülern Spaß machen. Ein Campingausflug, ein Kinobesuch oder ein gemeinsamer Tag im Schwimmbad.