SN.AT / Leben / Mobilität

Abo für gebrauchte E-Autos

Der Wiener E-Auto-Aboanbieter vibe bietet ab sofort auch Jungfahrzeuge an. Das neue Angebot soll budgetbewusste und nachhaltig denkende Kunden ansprechen.

Unkomplizierte Abomodelle nun auch für gebrauchte Elektroautos.
Unkomplizierte Abomodelle nun auch für gebrauchte Elektroautos.

Mitte des Jahres 2020 berichteten die SN erstmals über das Start-up "Carl moves you", das als erster heimischer Anbieter unkomplizierte Abomodelle für Elektroautos andachte. Heute, knappe vier Jahre später, hat das Unternehmen nicht nur den Namen in "vibe" geändert, auch die Co-Gründerin und damalige Geschäftsführerin Lisa Ittner hat die operative Leitung der Firma längst an ihren Nachfolger Martin Rada übergeben.

Nicht zuletzt auf dem geschäftsentscheidenden Elektroauto-Markt hat sich seither einiges bewegt. "Die gegenwärtigen Diskussionen über das Für und Wider der Elektromobilität sind vor allem Ausdruck dafür, wie weit es diese neue Technologie inzwischen gebracht hat", gibt sich der Managing Director pragmatisch. Nach unzähligen Berufsjahren im Automobilsektor ist Rada an die Schnelllebigkeit der Branche, an das ständige Auf und Ab gewöhnt. Dass das Geschäftsmodell - ein flexibles und komfortables Abomodell für E-Autos mit der Hauptzielgruppe Flottenkunden - auch in turbulenten Zeiten wie diesen funktioniert, zeigen die von vibe-Aushängeschild Christian Clerici beim Pressegespräch in Wien präsentierten Zahlen: Aktuell hat man bei vibe bereits mehr als 2500 E-Autos im Abo, damit ist das Unternehmen allein für 3,5 Prozent des Marktanteils der heimischen Elektro-Neuzulassungen verantwortlich. Und auch die anderen Kennzahlen aus dem ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahrs sorgen für entspannte Gesichter bei den Verantwortlichen: Der Umsatz stieg in den ersten drei Monaten des Jahrs 2024 um satte 72 Prozent.

Starts des Gebrauchtwagen-Abos "revibe"

Optimale Voraussetzungen also, um das Angebot zu erweitern. "Die Menschen werden immer routinierter im Umgang mit der Technik und dem Planen der Batteriereichweite", bestätigt Martin Rada. Eine der Schlüsselfragen der Elektromobilität lautet aber: Wohin mit den immer mehr gebrauchten Elektroautos? Die Antwort des E-Auto-Aboanbieters hört auf den Namen "revibe": Konkret werden dabei sorgfältig geprüfte E-Fahrzeuge mit "Vorgeschichte" und den bekannten Vorzügen im E-Auto-Abo angeboten, lediglich zu einem niedrigeren Preis und mit fixen Laufzeiten. "Damit schaffen wir einerseits eine ressourcenschonende und transparente Weiterverwertung der Gebrauchtwagen und andererseits ein besonders attraktives Angebot für Menschen und Unternehmen mit einer besonderen Budgetorientierung", erklärt Lisa Ittner, die sich anlässlich des Starts des Gebrauchtwagen-Abos ebenfalls den Fragen der Medienvertreter stellte.

"In aller Regel sind die gebrauchten E-Autos um 15 bis 20 Prozent günstiger."
Martin Rada
Managing Director vibe

Wie viel günstiger ein gebrauchtes Elektroauto im Abo im Vergleich zu einem Neuwagen nun tatsächlich kommt, hängt laut Martin Rada vom tatsächlichen Alter des betreffenden Fahrzeugs ab. "Jedes Fahrzeug wird individuell bewertet, in der Regel kommt es dabei zu einem fließenden Übergang", teilt der vibe-Geschäftsführer auf SN-Nachfrage mit. "Teilweise kommen Fahrzeuge schon nach ein paar Monaten und mit nur wenigen Kilometern am Tacho für revibe infrage." In aller Regel seien die E-Autos aber zwischen einem und zwei Jahren alt - und damit zwischen 15 und 20 Prozent günstiger. Die Kunden reagieren auf jeden Fall äußerst positiv auf das neue Angebot. "Nach unserem Soft Launch vor etwa 14 Tagen waren die ersten Fahrzeuge schon binnen weniger Stunden völlig ausgebucht", berichtet Martin Rada.

Auch deswegen sei es wichtig, stets den richtigen Mix an Fahrzeugen im Angebot zu haben. "Aus heutiger Sicht ist klar: Das Angebot mit gebrauchten E-Autos ist gekommen, um zu bleiben", ist Martin Rada von den Erfolgsaussichten von revibe überzeugt. "Man sieht ja, dass sich ähnliche Trends zur kostengünstigen und nachhaltigen Aufbereitung gebrauchter Produkte auch bei Smartphones und anderen elektronischen Geräten durchgesetzt haben." Mittelfristig sei es zudem durchaus denkbar, gebrauchte Elektroautos, die den eigenen Qualitätskriterien entsprechen, anzukaufen und der eigenen Flotte zur Verfügung zu stellen.

E-Auto-Abo auch für Privatkunden

Neben den überwiegenden Firmenkunden, die das E-Auto-Abo dazu nutzen, die eigenen Lohnnebenkosten durch Gehaltsumwandlung zu senken, will man bei vibe in Zukunft auch vermehrt bei Privatkunden punkten. Diese hätten bisher oftmals am Verbrenner festgehalten, weil sie das wirtschaftliche Risiko eines gebrauchten E-Autos nicht eingehen wollten. "Wir sind überzeugt, dass die Elektromobilität nicht nur eine Antwort auf die Fragen unserer Zeit ist, sondern auch eine Einladung, die Welt mit offenen Augen und einem sauberen Gewissen zu erkunden", so Martin Rada. "Wir bei vibe streben danach, der führende Anbieter für nachhaltige Mobilitätslösungen in Europa zu werden. Unser Ziel ist es, den Übergang zur Elektromobilität zu beschleunigen, indem wir flexible, und kosteneffiziente Alternativen zum traditionellen Fahrzeugkauf und -leasing anbieten."