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Auf zur nächsten Reise: Der neue VW T7 California überzeugt mit Innovationen

Der Nachfolger des meistverkauften Wohnmobils baut erstmals auf einem Minivan auf. Skepsis ist dennoch fehl am Platz - der VW California auf Multivan-Basis ist ein echter Quantensprung.

Der neue California macht alles anders als der Vorgänger – und wird VW-Fans dennoch bekannt vorkommen.
Der neue California macht alles anders als der Vorgänger – und wird VW-Fans dennoch bekannt vorkommen.
Der Innenraum strotzt vor smarten und teils digitalen Lösungen.
Der Innenraum strotzt vor smarten und teils digitalen Lösungen.
Der neue California macht alles anders als der Vorgänger – und wird VW-Fans dennoch bekannt vorkommen.
Der neue California macht alles anders als der Vorgänger – und wird VW-Fans dennoch bekannt vorkommen.

VW und seine Nutzfahrzeuge - es ist gerade ein wenig kompliziert. Nach Jahrzehnten, in denen der gute alte VW-Bus praktisch alles konnte, gibt es nun bald drei verschiedene Bus-Modelle: Neben dem T7 Multivan und dem elektrischen ID.Buzz feiert im September der neue Transporter Weltpremiere. Ob Letzterer, ein gemeinsam mit Ford entwickelter und in der Türkei gefertigter Transit-klon, die hohen Erwartungen der VW-Käufer erfüllen wird, bleibt abzuwarten. Und als ob die treuen Bulli-Fans nach Elektro-Offensive und Ford-Partnerschaft noch nicht genug gelitten hätten, basiert auch noch die neueste Generation des Reisemobils California ab sofort auf dem modularen Querbaukasten. Tatsächlich ist der T7 Multivan damit einem aktuellen Passat oder Golf technisch deutlich näher als einem echten Nutzfahrzeug. Aus der Perspektive hartgesottener VW-Bus-Fans klingt das dramatisch. Und ist dennoch das Beste, was den zukünftigen Käufern des California passieren konnte.

VW T7 California ersetzt legendären Camping-Bulli auf Basis des T6.1

Aber immer der Reihe nach. Zugegeben: Mit einer Bauzeit von 35 Jahren und 280.000 verkauften Modellen ist die Fallhöhe tatsächlich enorm. Vor allem der bis zuletzt gebaute Camper auf Basis des T6.1 war ohne Zweifel ein großer Erfolg. Doch auch auf den Campingplätzen bleibt die Zeit nicht stehen. Schlussendlich waren es die strengeren Cybersecurity-Richtlinien, die dem Camping-Bulli Mitte dieses Jahres endgültig den Garaus machten. Dazu kommen die strengeren Abgaslimits ab 2025, die mit dem moderneren, schnittigeren Multivan weitaus einfacher zu erreichen sind.

Kompakte Dimensionen und bessere Fahreigenschaften beim VW T7 California

Bei VW stellt man freilich die kompakteren Dimensionen (der Multivan bleibt selbst mit Aufstelldach unter zwei Metern Höhe und damit voll garagentauglich) sowie die besseren Fahreigenschaften in den Fokus.

Und tatsächlich: Schon nach wenigen Kurven macht der 2024er-California seinen Vorgänger vergessen. Mit seiner tiefen Sitzposition, dem langen Vorbau und den vorderen Dreiecksfenstern fährt sich der größte Pkw der Marke tatsächlich wie ein solcher. Auch das Ansprechverhalten des Motors hat nichts mehr mit der Gemütlichkeit eines klassischen VW-Busses zu tun. Und das, obwohl wir bei der ersten Testfahrt "nur" mit der 150-PS-Dieselmotorisierung unterwegs waren. Denn auch motorisch wirkt sich der technische Paradigmenwechsel positiv aus: Neben dem Vierzylinder-Selbstzünder wird es den California auch mit einem Turbobenziner mit 150 kW/204 PS geben. Premiere feiert zudem der Plug-in-Hybrid-Antrieb mit beeindruckenden 180 kW/245 PS, der den Camper temporär zum E-Auto und Allradler macht.

Das Beste ist allerdings die Lenkung: Einmal richtig eingeschlagen, bleibt der California superstabil in der Kurve, nachkorrigieren ist nicht notwendig.

Multivan-Basis verbessert Camping-Erlebnis

Doch nicht nur bei den Fahrleistungen, auch in Sachen Camping-Features wirkt sich der Umstieg auf die Multivan-Basis positiv aus. Obwohl der Neue kompakter wirkt, ist der T7 California mit 5,17 Metern knapp 20 Zentimeter länger als der T6.1. Dazu kommt, dass alle neuen Camper standardmäßig mit Schiebetüren auf beiden Seiten ausgestattet sind. Das erleichtert nicht nur den Ein- und Ausstieg sowie das Beladen, sondern bietet auch den Vorteil, dass beide Fahrzeugseiten als externe Terrassen verwendet werden können. Das obligatorische Vordach kann wahlweise links oder rechts montiert werden. Eine beidseitige Montage ist aus Gewichtsgründen zumindest werksseitig nicht vorgesehen.

VW T7 California überzeugt im SN-Test

Bei der von uns getesteten Topversion "Ocean" mit Vollausstattung schrumpft die bisher zweiflammige Küche auf eine Herdplatte, die Kühlbox öffnet nun in Richtung Fahrersitz und ist damit leichter auch von außen zu öffnen. Der wegfallende Stauraum wird durch einen großen Stauschrank überm Heckfenster und eine Fenstertasche hinten rechts kompensiert. Das Hochstelldach öffnet nun wesentlich leiser und macht weniger Mucken, das obere Doppelbett ist etwas schmaler, aber dank aufzippbarer Fenster an drei Seiten ein echtes Highlight.

Eine kleine Revolution sind auch die Einzelsitze hinten, welche die Sitzbank ersetzen. Diese können blitzschnell einzeln ausgebaut werden, wodurch enorm viel Stauraum auch beim ausgeklappten unteren Bett entsteht.

Das Basismodell des T7 California ist ab rund 70.000 Euro zu haben

Der neue VW T7 California ist ab sofort bestellbar und kommt zum Jahresende auf den Markt. Die Preise für das Basismodell mit Aufstelldach und sechs Sitzplätzen starten bei knapp unter 70.000 Euro.