Dass Veränderung die einzige Konstante ist, zeigt sich beim neuen BMW X3 an allen Ecken und Enden. Oder besser gesagt innen wie außen. An der Front zeigt sich die klassische BMW-Niere wieder einmal völlig verändert, dieses Mal mit vertikal und diagonal verlaufenden Nierenstäben. Traditionalisten, die bei neuen Modellgeneration stets nach bekannten Elementen suchen, werden sich dieses Mal besonders schwer tun. Doch die Erfahrung zeigt: man gewöhnt sich an vieles. So auch im Innenraum. Klassische Rundinstrumente sind hier ja schon seit Jahren passé, jetzt geht es endgültig auch den letzten Tasten und Reglern an den Kragen. An deren Stelle tritt die sogenannte "Interaction Bar" auf dem geschwungenen Touch-Display. Immerhin: Der Startknopf in der Mittelkonsole ist noch nicht virtuell, ebenso wie die neu gestaltete Schaltwippe. Die guten Nachrichten: Verarbeitung und Haptik bleiben auch trotz gestiegenem Anteil an Recycling-Materialien auf höchstem Niveau. Die zusätzlichen 3,4 Zentimeter an Fahrzeuglänge kommen direkt dem Platzangebot in der zweiten Reihe und im Kofferraum zugute (plus 20 Liter auf nun 570 Liter Stauraum).
Geschmeidiges Fahren mit dem Diesel-Hybrid
Beim Antrieb sorgt die bewährte Kombination aus dem drehmomentstarken Vierzylinder-Diesel und der Achtgang-Wandlerautomatik für geschmeidiges Vorankommen. Dass es sich dabei um die Einsteigermotorisierung handelt, fällt in keiner Sekunde ins Gewicht. Aus Draufgabe sorgt 48-Volt-Hybridtechnik für zusätzlichen Punch, der Verbrauch hält sich selbst bei ambitionierter Fahrweise in Grenzen. Stichwort ambitioniert: Das Testfahrzeug war mit dem aufpreispflichtigen adaptiven Fahrwerk ausgerüstet und stand zudem wunderschönen 21-Zoll-Bicolor-Alurädern. So beeindruckend die Bandbreite des intelligenten Fahrwerks auch ist, diese Kombination ist nur dann empfehlenswert, wenn man bereit ist, Komforteinbuße in Kauf zu nehmen. Alternativ helfen die serienmäßigen 18-Zöller.
Wie ein Einsteigermodell fühlt sich der X3 xDrive20d auf keinen Fall an. Das Sports Activity Vehicle bleibt auch in der jüngsten Variante ein Alleskönner. Lediglich die Bedienung trübt etwas den positiven Gesamteindruck.
Im Test: BMW X3 xDrive20d
Vierzylinder-Diesel mit 48-Volt-Mildhybrid, 145 kW/197 PS, 8 kW/11 PS (E-Motor), Achtgang-Automatik, Allrad, Maße (l/b/h) 4.755 x 1.920 x 1,660 mm,1.965 kg, Kofferraum 570 - 1.700 Liter, WLTP-Verbrauch 6,5 l./100 km (171 g CO₂/km), im Test 7,1 l. Preis: ab 66.408 Euro, Testfahrzeug 92.877 Euro.
Was am BMW X3 xDrive20d gefällt: Die stimmige Mischung aus Fahrwerk und Antrieb.
Was am BMW X3 xDrive20d weniger gefällt: Mit der Schwerpunktsetzung auf Bedienung via Touch-Display folgen die Bayern dem Branchentrend. Und opfern damit einen Gutteil ihres Vorsprungs.
Was am BMW X3 xDrive20d überrascht: Dass BMW trotz des großen Erfolgs des X3 gefühlt jedes Mal ein (optisch) völlig verändertes Auto auf die Räder stellt.
Der BMW X3 xDrive20d ist perfekt für: alle bisherigen X3-Fahrer.