Größer, schwerer, teurer - so gut wie jede Neuvorstellung der vergangenen Jahre gehorcht dieser Logik. Und doch gibt es wohltuende Ausnahmen von der Regel, dass Neuwagen immer opulenter, luxuriöser und damit für einen Großteil der Bevölkerung schlicht und einfach unbezahlbar werden. Eine davon ist die rumänische Renault-Tochtermarke Dacia. Seit 2005 in Österreich vertreten, ist man seither mit einfachen, robusten und vor allem günstigen Fahrzeugen erfolgreich. Im Vorjahr wurden hierzulande mehr als 7600 Neuwagen verkauft - damit lag man nur knapp hinter der Konzernmutter Renault auf Platz elf der Markenstatistik und noch vor namhaften Kalibern wie Peugeot, Mazda, Opel und Fiat, aber auch gehypten Austeigern wie Cupra oder Tesla.
Frische, dynamische Optik beschert Dacia Steigerung bei Verkäufen
Trotz des anhaltenden Erfolgs wollte man sich bei Dacia jedoch nicht alleine auf die bisherige "Geiz ist geil"-Strategie verlassen. So verpasste der umtriebige Renault-CEO Luca de Meo der Billigmarke im Vorjahr kurzerhand eine neue Corporate Identity, die auch ein völlig neues Markenlogo umfasst. Das etwas angestaubte Design wich einer frischeren, dynamischeren Optik. Und das Kalkül scheint aufzugehen. Die im Grunde überschaubaren Retuschen führten binnen weniger Monate zu einer erstaunlichen Steigerung der Verkaufszahlen. Nach dem ersten Quartal 2023 liegt Dacia in Österreich mit einem Marktanteil von 4,2 Prozent auf Platz neun der Zulassungsstatistik - ein Plus von 70 Prozent im Vergleichszeitraum 2022. Nach heutigem Stand ist der Sandero das meistverkaufte Modell am Privatkundenmarkt und die Nummer eins im B-Segment, das Allrad-SUV Duster die Nummer eins im B-SUV-Segment. Das erste E-Auto der Marke, der Spring, legte im selben Zeitraum sogar um stattliche 133 Prozent zu.
Topaustattung "Extreme" für die Dacia-Mocelle, Spring, Sandero Stepway, Jogger und Duster
Damit nicht genug, legt die rumänische Marke mit den französischen Eigentümern nun sogar einen Gang zu: Für die vier Flaggschiffmodelle - den Spring, den Sandero Stepway, den Jogger und den Duster - gibt es ab sofort die neue Top-Ausstattungsvariante "Extreme". Diese zeichnen sich durch ein outdoorinspiriertes Außendesign sowie durch eine Reihe von Ausstattungsdetails aus, welche die Robustheit der Fahrzeuge unterstreichen soll. Auf den ersten Blick fallen neben der neuen Außenlackierung "Oxide-Grün" für den Sandero Stepway, Duster und Jogger sowie "Schiefer-Blau" für den Spring auf. Alle Modelle kommen zudem mit kupferfarbenen Elementen sowie Aufklebern, die an topografische Landkarten erinnern. Neu sind auch die schwarzglänzenden 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, die beim Duster sogar 17 Zoll groß sind. Der Innenraum wird durch besonders robuste Gummifußmatten und das neue, abwaschbare MicroCloud-Gewebe der Sitze bereit für kleinere und größere Alltagsabenteuer.
Die Extreme-Ausstattung bietet auch technische Features: Bei den Modellen mit Zweiradantrieb ist die neue Extended-Grip-Traktionskontrolle serienmäßig. Diese lässt sich über einen Knopf in der Mittelkonsole aktivieren und passt die Funktionsweise von ESP und ASR so an, dass durchdrehende Räder auf losem Untergrund besseren Grip finden.
Dacia Jogger mit "Sleep Pack" für Outdoor-Fans
Etwas ganz Besonderes hat sich Dacia für ihre "Allzweckwaffe", den Jogger, ausgedacht: Als Einstiegsangebot für alle Camping- und Outdoor-Fans gibt es ab sofort den sogenannten "Sleep Pack". Dabei handelt es sich um eine rund 50 Kilogramm schwere Holzbox, die sich zu zweit im Kofferraum des Jogger fixieren lässt. Bei Bedarf lässt sich die Konstruktion dann mit wenigen Handgriffen in ein 1,30 Meter breites und zwei Meter langes Doppelbett umfunktionieren, das auf der umgeklappten Rücksitzbank aufliegt. Die Dachhöhe beträgt dann absolut verträgliche 60 Zentimeter. Die Box selbst bietet bis zu 250 Liter Stauraum. Ebenfalls praktisch: Das Sleeping Pack lässt sich beim Neuwagenkauf ebenso mitbestellen wie im Nachhinein, dann allerdings eine Spur teurer.
Ein weiterer Vorteil ist die Kompatibilität: Fünf- und Siebensitzer-Variante können gleichermaßen zum Schmalspur-Camping-Mobil umfunktioniert werden, auch bei älteren Modelljahren soll das Einbaubett problemlos montierbar sein. Wer weitere 180 Euro investiert, bekommt dunkle Fenstereinsätze für maximale Privatsphäre, ein zusätzliches Outdoorzelt erhöht zum Preis von rund 400 Euro die Anzahl der Schlafplätze auf vier. Geht es nach dem Marketingteam von Dacia, so soll die Sleep-Box erst der Anfang einer ganze Reihe von Angeboten aus der "InNature"-Produktreihe sein. Der Idee, den Allradler Duster mit einem Dachzelt auszurüsten, steht man auf konkrete Nachfrage recht positiv gegenüber.
Wichtigste Neuheit aber beim E-Auto Dacia Spring
Die mit Abstand wichtigste Neuheit betrifft allerdings das Elektroauto Spring. Der nur 3,73 Meter lange Stromer wurde seit seiner Markteinführung 2021 sage und schreibe 110.000 Mal verkauft, im Vorjahr lag der Spring unter den meistverkauften E-Autos Europas für Privatpersonen auf Rang drei. Bei der nun vorgestellten Version Extreme 65 kitzeln die Ingenieure aus dem Asynchronmotor 65 anstatt bisher 45 PS heraus. Der Sprint von 0 auf 50 km/h ist damit in 3,9 Sekunden und damit 1,9 Sekunden schneller als mit der Basisversion erledigt. Dieser Wert ist auch deshalb relevant, weil Spring-Besitzer laut Dacia mit durchschnittlich 26 km/h unterwegs sind. Auch das Fahrwerk, das bis dato bei schnell gefahrenen Kurven rasch an seine Grenzen stieß, wurde beim Extreme 65 überarbeitet und sorgt nun für etwas mehr Vertrauen. Abgesehen von den ausstattungsbedingten Designelementen bleibt der Spring Extreme 65 aber technisch ident, Gleiches gilt auch für die Reichweite von bis zu 220 Kilometern laut WLTP. Der Preis liegt bei 24.590 Euro, nach Abzug der E-Auto-Förderung und des Umweltbonus werden daraus 19.190 Euro. Der schwächere Spring 45 läuft derweil aus.

