Der Rahmen könnte kaum geschichtsträchtiger sein: Auf dem Dach des altehrwürdigen Lingotto-Werksgebäudes in der Via Nizza in Turin zelebrierte Fiat das Comeback des Panda. Zur Erinnerung: Der Original-Panda, zwischen 1980 und 2003 mehr als vier Millionen Mal gebaut, ist nicht nur einer der erfolgreichsten Kleinwagen der Welt - vielmehr handelt es sich bei dem kantigen, spartanisch ausgestatteten "Haushaltsgerät auf Rädern" um eine automobile Legende. Dementsprechend hoch ist auch die Fallhöhe, wenn Fiat nun seinen neuesten Kleinwagen mit dem Namen Grande Panda adelt.
Den Fiat Grande Panda gibt es vollelektrisch oder als Mildybrid
Mit einer Länge von knapp vier Metern ist die Neuauflage nicht nur deutlich größer als das Original (3,4 Meter), der Namenszusatz "Grande" dient der Neuvorstellung vor allem auch als Abgrenzung zum Panda der dritten Generation, der seit 2011 gebaut wird. Denn anders als der vorrangig konventionell angetriebene kleine Bruder wird der Grande Panda ausschließlich vollelektrisch oder als Mildhybrid verfügbar sein. Die Elektrovariante leistet 83 kW bzw. 113 PS und bietet mit einem 44-kWh-Akku eine WLTP-Reichweite von maximal 320 Kilometern. Wie realistisch der werksseitig angegebene Verbrauch von 16,8 kWh ist, konnte bei der ersten Ausfahrt nicht überprüft werden - wie auch sein enger Verwandter, der Citroën C3, bietet der Grande Panda keine Verbrauchsanzeige. Immerhin: Beim Ladetempo ist der kleine Viertürer mit 11 kW (Wechselstrom) bzw. bis zu 100 kW an Gleichstrom-Ladesäulen gut aufgestellt. Der Mildhybrid kombiniert einen 1,2-Liter-Dreizylinder mit 101 PS und einem 29 PS starken E-Motor, geschaltet wird ausschließlich mittels Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe.
Das Design des Grande Panda überzeugt trotz Plastik im Innenraum
Der Hybrid konnte auf den Straßen rund um Turin leider nicht getestet werden, der Eindruck des Stromers war derweil umso positiver. Der emissionsfreie Antrieb passt hervorragend zur Neuauflage des Panda, der auch 2025 nicht mehr sein möchte als anno 1980: ein günstiges, simples und robustes Auto. Da stört auch das viele Plastik im Innenraum oder der altmodische Zündschlüssel überhaupt nicht. Und das Design wird nicht nur jene überzeugen, die den Original-Panda noch kannten.
Neuvorstellung: Fiat Grande Panda
Viertüriger Kleinwagen, E-Motor (83 kW/113 PS) oder Mildhybrid (74 kW/101 PS Benziner plus E-Motor: 21 kW/29 PS, 6-Gang-DKG), Frontantrieb. 5 Sitze, Maße 3999 x 1763 x 1616 mm, Leergewicht 1479 bzw. 1272 kg (Hybrid); Akku: 44 kWh (netto), WLTP-Reichw. 320 km, WLTP-Verbrauch 16,8 kWh/100 km, Ladezeiten (AC/DC) max. 11/100 kW, WLTP-Verbrauch Hybrid 5,4 l/100 km, 123 g CO₂/km. Preise: ab 21.500 Euro (Elektro, inkl. Förderung), ab 18.990 Euro (Hybrid).
Was am Fiat Grande Panda gefällt: Das Design zitiert auf charmante Weise die Ikone Panda, ohne
dabei anstrengend zu werden.
Was am Fiat Grande Panda weniger gefällt: Einen elektrischen Panda 4x4
wird es wohl nicht geben.
Was am Fiat Grande Pandaüberrascht: Das ausziehbare Ladekabel hinter der Kühlerfront.
