Rund 15 Prozent aller weltweiten Treibhausgasemissionen entfallen aktuell auf Personenkraftwagen. Geht es nach dem Weltklimarat, so müssen die globalen Emissionen bis zum Jahr 2030 um 43 Prozent gesenkt werden, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen. Eine Studie der Unternehmensberatung Kearney im Auftrag der beiden Elektroauto-Hersteller Polestar und Rivian stellt der Automobilindustrie nun jedoch ein dramatisch schlechtes Zeugnis aus.
"Pathway Report" bietet auch Lösungsansätze
Der sogenannte "Pathway Report" kommt zu dem Schluss, dass die Autobranche den 1,5-Grad-Pfad bis zum Jahr 2050 um mindestens 75 Prozent überschreiten wird. Ohne dringende Maßnahmen wird der Sektor bereits bis 2035 sein gesamtes CO2-Budget verbraucht haben.
Zeitgleich zeigt der Bericht aber auch einen Lösungsansatz auf. Durch eine konsequente Neuausrichtung der Ressourcen und schnelles Handeln noch in diesem Jahrzehnt könnte die Branche die erforderliche Dynamik entwickeln, um das Pariser Abkommen einzuhalten.
Erstens muss die Branche den Übergang zu Elektrofahrzeugen beschleunigen, indem sie in Produktionskapazitäten investiert und ein festes Datum für das Ende des weltweiten Verkaufs von Autos mit fossilen Brennstoffen festlegt.
Zweitens muss die Versorgung der globalen Stromnetze mit erneuerbaren Energien ausgebaut werden, damit Elektroautos durch umweltfreundliches Laden ihr volles Potenzial entfalten können.
Drittens müssen die Lieferketten für diese Fahrzeuge durch Umstellung auf kohlenstoffarme Materialien und Investitionen in Lösungen für erneuerbare Energien dekarbonisiert werden.
Der Weg in die Zukunft ist elektrisch
"Automobilunternehmen mögen unterschiedliche Wege gehen, wenn es um Marken-, Design- und Geschäftsstrategien geht. Einige wollen nicht einmal einsehen, dass der Weg in die Zukunft elektrisch ist. Ich bin davon überzeugt, dass dies der Fall ist. Die Klimakrise jedoch ist eine gemeinsame Verantwortung und wir müssen über die reinen Abgasemissionen hinausblicken", so Fredrika Klarén, Head of Sustainability bei Polestar. "Dieser Bericht macht deutlich, wie wichtig es ist, sofort und vor allem gemeinsam zu handeln. Untätigkeit hat eindeutig ihren Preis. Gleichzeitig sehen wir auch eine finanzielle Chance für Innovatoren, die neue Antworten auf die Herausforderungen finden, vor denen wir stehen."
Der Bericht von Kearney wurde auch an einige der führenden Automobilhersteller weitergeleitet, gemeinsam mit einer Einladung zu einem Round-Table-Gespräch. Dieses fand Ende Jänner statt, um das weitere Vorgehen zu erörtern. Ziel ist es, die Kehrtwende einzuleiten und so einen Weg zu kollektiven Klimaschutzmaßnahmen für die Automobilindustrie zu finden.