Mit jährlich rund drei Millionen verkauften Fahrzeugen in mehr als 190 Ländern ist Kia eine der erfolgreichsten Automarken der Welt. Mindestens ebenso beeindruckend wie das heutige Standing des Herstellers ist dessen Aufstiegsgeschichte, die am 25. Mai 1944 in der koreanischen Hauptstadt Seoul begann. Gegründet von einem gewissen Chul-Ho Kim, ist der Name Kia die Zusammensetzung zweier Schriftzeichen, wobei "KI" für Aufstieg und "A" für Osten bzw. Asien steht.
Kias Geschichte der Innovation
In den 1950er-Jahren ging es mit der Fahrzeugproduktion los: Den Anfang machte ein Motorrad, das zugleich auch als praktisches Nutzfahrzeug verwendet wurde. Der schnuckelige Dreiradtransporter, der ein wenig an den Borgward Goliath erinnert, schulterte quasi im Alleingang das koreanische Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit. Mit dem Titan folgte in den 1960er-Jahren der erste Schwer-Lkw, 1974 kam mit dem Kia Brisa schließlich der erste Pkw. Nach Lizenzfertigungen von Fiat 132 und Peugeot 604 war der Sephia die erste echte Eigenentwicklung der Marke. Während die 1980er-Jahre maßgeblich von Kooperationen mit Mazda geprägt waren, folgte mit dem ersten Sportage in den 1990ern schließlich der weltweite Durchbruch als Massenhersteller. Viel Zeit für Nostalgie nehmen sich die Koreaner indes nicht: Bis zum Jahr 2027 sind nicht weniger als 15 neue Elektrofahrzeuge geplant.
Kias Elektro-SUV EV3: Leistung, Reichweite und Funktionen
Als nächstes Mitglied der Elektroflotte wurde diese Woche der Kia EV3 vorgestellt. Als Kompakt-SUV mit einer Länge von 4,3 Metern ordnet sich der EV3 deutlich unter den bereits eingeführten EV-Modellen EV6 und EV9 ein. Technisch basiert er auf der Plattform E-GMP (Electric Global Modular Platform) des Hyundai/Kia-Konzerns. Innen ist Platz für fünf Personen. Beim Antrieb setzt Kia auf einen 150 kW/ 204 PS starken Elektromotor mit 283 Newtonmetern Drehmoment sowie Frontantrieb. Während das Standardmodell mit einer 58,3-kWh-Batterie ausgestattet ist, spendiert man der sogenannten Langstreckenversion einen Akku mit einer Kapazität von 81,4 kWh. Unter optimalen Bedingungen soll das für eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern sorgen. Geladen wird die Batterie im günstigsten Fall in etwas mehr als 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent der Kapazität. Neben der "Vehicle to Load"-Funktion (V2L), mit der sich externe Geräte wie E-Bikes laden lassen, verfügt der EV3 auch über einen digitalen Autoschlüssel. Aufgesperrt und gestartet wird dann mittels Smartphone oder Smartwatch, ein physischer Schlüssel wird damit überflüssig. Die Preise für den Kia EV3 sind noch nicht bekannt, in Europa soll der kompakte Stromer rechtzeitig zum Jahresende zu haben sein.
Kia Sorento: Tradition trifft auf Zukunft mit Hybridtechnologie
Während man sich bis zum nächsten Elektromodell noch ein wenig gedulden muss, ist mit dem neuen Sorento ein konventionell angetriebener Bestseller bereits bei den Händlern eingetroffen. Wobei konventionell nicht ganz stimmt, schließlich ist das große SUV nicht nur mit einem 2,2-Liter-Dieselmotor, Acht-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe und optionalem Allradantrieb zu haben. Alternativ steht auch eine Hybridversion zur Auswahl, die einen 1,6-Liter-Turbobenziner mit einem Elektroantrieb (Akku-Kapazität 13,8 kWh) kombiniert. Neben den optischen Retuschen, welche die Verwandtschaft zum kantigen Elektrogiganten EV9 betonen, fällt beim Sorento vor allem der variable Innenraum auf. So kann auch die Neuauflage wahlweise als Fünf-, Sechs- oder Siebensitzer geordert werden.