Selbstbewusst wie schon lange nicht und mit einem klar umrissenen Plan für die kommenden Jahre hielt Renault bei der diesjährigen IAA die französischen Fahnen hoch. Nicht zuletzt dank des umtriebigen und auch bei der deutschen Konkurrenz bestens vernetzten CEO Luca de Meo war man in München die präsenteste nicht deutsche Marke.
Optimismus bei Renault hat Gründe
Die Gründe für den Optimismus sind schnell erklärt. Punktgenau zum 125-jährigen Jubiläum der Marke konnte man kürzlich die ersten Früchte der strategischen Neuausrichtung ernten: 26,8 Milliarden Euro Umsatz im ersten Halbjahr 2023 bedeuten ein stattliches Plus von 27,3 Prozent, dazu erreichte die operative Marge mit 7,6 Prozent einen neuen Rekord.
Eine Schlüsselrolle in der Neuausrichtung spielt die Ausgliederung der Elektrosparte namens Ampere, die Anfang 2024 auch an die Börse gehen soll. Schlankere Strukturen und eine klare interne Rollenverteilung sollen dabei helfen, die nächste Generation von Elektroautos spürbar günstiger zu machen. Vor allem die zukünftigen Modelle R5 und R4 sollen nicht nur technisch innovativ, sondern vor allem auch für eine größere Kundenschicht bezahlbar werden. Doch auch schon die aktuellen Modelle geben Grund zur Freude, wie auch der neue Renault-Markenchef Fabrice Cambolive gegenüber den SN bestätigte: "Mit dem neuen Clio und dem neuen Espace haben wir ordentlich Gas gegeben, das werden wir in den kommenden Monaten auch bei den Verkaufszahlen spüren."
In München stand dieses Mal die Neuauflage des Scenic im Fokus
Diesen sieht Cambolive als "absoluten Gamechanger": Mit einer Reichweite von bis zu 620 Kilometern gemäß WLTP soll der 4,47 Meter lange Elektro-Crossover sowohl für Familien als auch für Unternehmen ein attraktives Angebot sein. Zum Marktstart im Frühjahr 2024 verspricht man zwei Motorisierungen mit 170 oder 220 PS. Neben dem futuristischen, besonders aerodynamischen Design stellen das vierstufig verdunkelbare Glasdach, der hohe Anteil an Recycling-Kunststoffen sowie der 545-Liter-Kofferraum weitere Highlights dar.