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Škoda erfindet sich neu

Die tschechische VW-Tochter kündigt drei zusätzliche E-Modelle bis 2026 an. Vorstandschef Klaus Zellmer präsentierte in Prag zudem die zukünftige Designsprache der Marke.

Die Konzeptstudie Vision 7S verkörpert für den neuen Škoda-CEO Klaus Zellmer den beschleunigten Transformationsprozess hin zu E-Mobilität und Digitalisierung. Als Siebensitzer zielt das zukünftige Modell auch auf den Kodiaq, der häufig mit sieben Sitzplätzen geordert wird.
Die Konzeptstudie Vision 7S verkörpert für den neuen Škoda-CEO Klaus Zellmer den beschleunigten Transformationsprozess hin zu E-Mobilität und Digitalisierung. Als Siebensitzer zielt das zukünftige Modell auch auf den Kodiaq, der häufig mit sieben Sitzplätzen geordert wird.
Die Konzeptstudie Vision 7S verkörpert für den neuen Škoda-CEO Klaus Zellmer den beschleunigten Transformationsprozess hin zu E-Mobilität und Digitalisierung. Als Siebensitzer zielt das zukünftige Modell auch auf den Kodiaq, der häufig mit sieben Sitzplätzen geordert wird.
Die Konzeptstudie Vision 7S verkörpert für den neuen Škoda-CEO Klaus Zellmer den beschleunigten Transformationsprozess hin zu E-Mobilität und Digitalisierung. Als Siebensitzer zielt das zukünftige Modell auch auf den Kodiaq, der häufig mit sieben Sitzplätzen geordert wird.
Die Konzeptstudie Vision 7S verkörpert für den neuen Škoda-CEO Klaus Zellmer den beschleunigten Transformationsprozess hin zu E-Mobilität und Digitalisierung. Als Siebensitzer zielt das zukünftige Modell auch auf den Kodiaq, der häufig mit sieben Sitzplätzen geordert wird.
Die Konzeptstudie Vision 7S verkörpert für den neuen Škoda-CEO Klaus Zellmer den beschleunigten Transformationsprozess hin zu E-Mobilität und Digitalisierung. Als Siebensitzer zielt das zukünftige Modell auch auf den Kodiaq, der häufig mit sieben Sitzplätzen geordert wird.

Die O2-Arena im Prager Stadtteil Libeň wurde im Jahr 2004 eigens für den Zweck erbaut, Geschichte zu schreiben. Wenn nicht gerade ein internationaler Popstar in der Mehrzweckhalle gastiert, sorgen die tschechischen Eishockey-Cracks dafür, dass die maximal 17.000 Plätze des kolossalen Betonbaus regelmäßig gut gefüllt sind. Der Traum, bei den beiden Heimweltmeisterschaften 2004 und zuletzt 2015 den Titel zu holen, ging allerdings nicht in Erfüllung. Vielmehr liegt es seither am Autobauer Škoda, den tschechischen Nationalstolz zu befriedigen. Exakt vor zwei Jahren, Anfang September 2020, präsentierte der damals frisch als CEO eingesetzte Thomas Schäfer mit dem Enyaq iV das erste Elektromodell der Marke - und sorgt damit für einen Beginn einer neuen Epoche in der mehr als 125-jährigen Geschichte der Traditionsmarke. Mittlerweile hat Schäfer seinen neuen Job als Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen angetreten. Die Aufgabe, bei der mit dem Erfolgsmodell Enyaq losgetretenen Elektro-offensive den nächsten Gang einzulegen, fiel damit seinem Nachfolger auf dem Chefsessel zu.

Klaus Zellmer absolviert Feuertaufe mit Bravour

Klaus Zellmer, zuletzt als Vorstand für die Bereiche Vertrieb, Marketing und After Sales bei der Wolfsburger Kernmarke zuständig, absolvierte seine Feuertaufe als oberster Škoda-Chef mit Bravour. Gerade einmal 60 Tage im Amt, kennt der frühere CEO von Porsche Nordamerika die Marken-DNA der Tschechen offensichtlich bereits aus dem Effeff. Das ist auch notwendig, schließlich beließ man es bei der selbstbewussten Volkswagen-Tochtermarke an diesem Abend nicht dabei, einen Ausblick auf ein komplett neues Elektromodell zu geben. Vielmehr versprach man den knapp 400 internationalen Journalisten vor Ort, bis 2026 nicht weniger als drei weitere Stromer auf den Markt zu bringen: 5,6 Milliarden Euro sollen dafür in den kommenden fünf Jahren zusätzlich fürs Thema Elektrifizierung mobilisiert werden, dazu kommen weitere 700 Millionen für Digitalisierung.

Drei neue E-Modelle bei Škoda bis 2026

Zusätzlich zum Enyaq iV, dessen Produktionskapazitäten bereits auf Monate hinaus ausverkauft sind, sollen demnach ein vollelektrischer Kleinwagen, ein kompaktes Elektro-SUV sowie ein großer Siebensitzer auf Basis der nun vorgestellten Konzeptstudie Vision 7S kommen. Bis 2030 strebt Škoda in Europa einen Anteil reiner E-Modelle von über 70 Prozent an. In der Übergangsphase zur E-Mobilität stärkt die Marke aber auch ihr Angebot an effizienten Verbrennungsmotoren: In der zweiten Hälfte des nächsten Jahres kommt die neue Generation des Superb sowie des Kodiaq, 2024 folgt dann der aufgefrischte Octavia. Dass die Stützen der Verbrenner-Modellpalette in naher Zukunft zumindest teilelektrifiziert werden, ist in Mladá Boleslav ebenso ein offenes Geheimnis wie die Überlegungen, die bestehende Enyaq-iV-Familie durch eine Variante mit deutlich kürzerem Radstand nach unten hin abzurunden.

Bis auf Weiteres beeindrucken die Daten des schon bald geräumigsten Škoda-Modells: Dank einer 89-kWh-Batterie soll die Reichweite mehr als 600 Kilometer im WLTP-Zyklus betragen. Auch bei der Ladegeschwindigkeit setzt das zukünftige Topmodell der Marke mit maximal 200 kW einen neuen Topwert für MEB-Modelle, die über kein 800-Volt-Bordnetz verfügen. Optisch gibt die Studie einen Ausblick auf die völlig neue Designsprache, die angefangen mit den angekündigten Elektromodellen schrittweise ihren Weg in die Serienmodelle finden soll.

Neues Škoda-Logo und Tech-Deck-Face

Neben dem überarbeiteten Škoda-Schriftzug, der weitestgehend das altbewährte, runde Logo ablösen wird, fällt auf den ersten Blick das sogenannte "Tech-Deck-Face" an der Fahrzeugfront auf. An die Stelle des bisherigen Kühlergrills tritt dunkles Glas, hinter dem sich die Fahrzeugsensorik verbirgt. Die extrem schmalen Scheinwerfer rücken weit nach außen und erweitern das Vier-Augen-Gesicht zu einem T, das sich auch bei den Heckleuchten wiederfindet. Wie der robust wirkende Stoßfänger, der ein wenig an den Sieben-Slot-Kühlergrill bei Jeep erinnert, bestehen auch sein Pendant am Heck sowie die Radhausverkleidung aus recycelten Altreifen.

Ganz dem Thema Aerodynamik untergeordnet sind die schmalen Kamera-Außenspiegel, die hochkant angeordneten, in die Karosserie versenkten Sensortürgriffe sowie das nach hinten leicht abfallende Dach. Neben den riesigen, gegenläufig aufschwingenden Portaltüren, die den Blick auf minimalistisch gestalteten Innenraum freigeben, wirken selbst die 22 Zoll (!) großen, aerodynamisch optimierten Felgen wohlproportioniert. Echte Hingucker sind auch die beiden neuen Farbtöne: Smaragd- und Elektrogrün sollen laut Škoda-Marketing Ökologie und Nachhaltigkeit symbolisieren. Themen, die bei der Konzeptstudie Vision 7S omnipräsent sind: So liegt der Anteil wiederverwendeter Rohstoffe beim verbauten Stahl bereits bei 40 Prozent, bei Aluminium sogar bei 60 Prozent. Die Sitzbezüge im Innenraum bestehen teils aus natürlicher Schurwolle, teils aus recycelten PET-Flaschen. Sogar dem Glas der Seitenfenster wurde bei der Produktion zu einem Fünftel recyceltes Glas beigefügt.

Perfekter Spagat bei den Bedienelementen

Im Innenraum versuchen die Designer den perfekten Spagat zwischen haptischen und bildschirmbasierten Bedienelementen: Zusätzlich zum drehbaren 14,6-Zoll-Bildschirm in der Mitte des Cockpits bleiben in der Mittelkonsole drei konventionelle Drehregler sowie insgesamt sechs Bedientasten bestehen, die den direkten, intuitiven Zugriff auf die wichtigsten Funktionen erlauben sollen. Während der Fahrt bleiben das flach gedrückte Lenkrad sowie das Head-up-Display mit Augmented-Reality-Features die wichtigsten Elemente für den Fahrer. Im sogenannten Relax-Modus allerdings schieben sich Lenkrad und Instrumententafel nach vorn, um mehr Platz zu schaffen. Die Vordersitze drehen sich nach innen und neigen sich nach hinten. Beispielhaft für die markentypischen "Simply clever"-Details ist die Anordnung des Kindersitzes entgegen der Fahrtrichtung in der Mittelkonsole - die sicherste Position im Fahrzeug.

"In dieser Dekade werden sich in der Automobilbranche mehr Dinge verändern als in den vergangenen 50 Jahren. Wenn sich die Welt um uns herum und damit auch die Bedürfnisse unserer Kunden so stark verändern, müssen wir da natürlich mithalten", so Škoda-CEO Klaus Zellmer im Gespräch mit den "Salzburger Nachrichten". "Wenn wir auf dem zukünftigen Markt eine entscheidende Rolle spielen wollen, dann müssen wir uns noch schneller als bisher verändern. Die Marke Škoda hat aus meiner Sicht das Potenzial, sich noch weiter nach oben, aber auch nach unten zu spreizen. Mein persönliches Ziel ist es, unsere Eroberungsrate außerhalb des Konzerns noch deutlich zu steigern und bisherige Überlappungen innerhalb der Familie zu reduzieren."