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Musikalische Hass-Liebe und Familie Mozarts letzte Ruhestätte

Mozarts Geburtshaus ist das wahrscheinlich am meisten fotografierte Gebäude Salzburgs und den Eingang zum Friedhof St. Sebastian muss man schon finden wollen, denn ganz ohne Mühen gibt sich dieser Schatz nicht preis.

Links: Das Haus, in dem Wolfgang Amadeus Mozart auf die Welt kam, liegt mitten in der Getreidegasse. Rechts: Der Sebastiansfriedhof bietet die Möglichkeit, dem Trubel der Stadt für eine Weile zu entfliehen.
Links: Das Haus, in dem Wolfgang Amadeus Mozart auf die Welt kam, liegt mitten in der Getreidegasse. Rechts: Der Sebastiansfriedhof bietet die Möglichkeit, dem Trubel der Stadt für eine Weile zu entfliehen.

"Ich hoffe nicht, dass es nötig ist zu sagen, dass mir an Salzburg sehr wenig und am Erzbischof gar nichts gelegen ist und ich auf beides scheiße." Mit diesen deftigen Worten soll der geniale Komponist Wolfgang Amadeus Mozart seine Heimatstadt Salzburg bedacht haben. Kein Wunder, dass er dem provinziellen Nest bald den Rücken kehrte, um stattdessen im kaiserlichen Wien seine Zelte aufzuschlagen. Besondere Sehnsucht nach seiner alten Heimat war aber auch in der Ferne nicht zu erkennen, wo Mozart viel zu früh im Alter von 35 Jahren verstarb.

Die Salzburger nahmen es ihrem berühmtesten Sohn nicht krumm. Im Gegenteil: Bald nach seinem Tod erkannten sie die Strahlkraft des Komponisten und machten sich nicht ganz uneigennützig daran, die Bedeutung Mozarts für die Stadt zu betonen. Sichtbarstes Zeichen dieser Verehrung ist bis heute Mozarts Geburtshaus in der Getreidegasse. Es ist vermutlich das am meisten fotografierte Gebäude in der ganzen Stadt. Und das, obwohl die Fassade des einfachen Bürgerhauses wirklich kein bemerkenswerter Hingucker ist.

Ein Besuch des Museums lohnt sich dagegen umso mehr. Auf zwei Stockwerken erhält man hier als Nicht-Musikexperte einen Einblick in das Leben und die Zeit der Familie Mozart. Echte Fans des Ausnahmemusikers werden sich auch für die ausgestellten Instrumente interessieren, darunter zum Beispiel die erste Geige des Wunderkindes. Betrieben wird das Museum von der Stiftung Mozarteum, die sich um das Erbe Mozarts kümmert.

Mehr Informationen zu Mozarts Geburtshaus finden Sie hier.

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Der versteckte Friedhof

Fernab von Salzburgs Touristenmassen bietet der Sebastiansfriedhof die Möglichkeit, dem Trubel der Stadt für eine Weile zu entfliehen. Umgeben von den Mauern eines Frauenklosters, befindet sich hier an der Linzergasse unter anderem die Grabstätte von Wolfgang Amadeus Mozarts Ehefrau Konstanze und von seinem Vater Leopold. (Das Genie selbst ist in Wien begraben.)

In der Mitte des Friedhofs steht ein kreisrundes Mausoleum. Es ist das Grab des Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau. Er zählt zu jenen Herrschern, die den Salzburgern besonders in Erinnerung geblieben sind. Das hat zwei Gründe: Erstens sorgte der kunstsinnige Wolf Dietrich mit seinen Großprojekten dafür, dass die mittelalterliche Stadt ihr heutiges barockes Gesicht erhielt. Zweitens kennt in Salzburg jedes Kind die Geschichte seiner Liebesbeziehung zur Bürgerstochter Salome Alt. Mit ihr hatte der Herrscher trotz Zölibats zehn gemeinsame Kinder. Für seine Familie ließ Wolf Dietrich das heutige Schloss Mirabell erbauen.

Die Geschichte des Liebespaars endete tragisch: Aufgrund seiner Streitigkeiten mit den Bayern wurde der Fürsterzbischof von seinem eigenen Neffen entthront und in der Festung Hohensalzburg eingesperrt. Dort blieb er bis zu seinem Lebensende in Haft. Seine Geliebte und seine Kinder durfte er nie wiedersehen.

Mehr Informationen zum Friedhof St. Sebastian finden Sie hier.

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